Eine intensive Woche liegt hinter den WWK Volleys Herrsching. Die Lederhosen-Träger mussten zwar die ersten Niederlagen einstecken - die Verantwortlichen des Klubs sind aber dennoch nicht unzufrieden.
Aber der Reihe nach: Am vergangenen Montag brachten die WWK Volleys die Berlin Recycling Volleys nahe an den Rand einer Niederlage. Nach intensiven und hochspannenden 121 Minuten hieß es 2:3 (19:25, 25:22, 16:25, 25:17, 12:15) aus Sicht der Ammerseer. Dennoch feierten die 1300 Zuschauer im BMW Park die unterlegenen Hausherren wie Sieger. Eine Sternstunde des Volleyballs ereignete sich Mitte des vierten Satzes, es stand 13:16. Alles sah danach aus, dass die Berliner das Match mit 3:1 Sätzen für sich entscheiden würden. Doch dann schritt Filip John an die Aufschlaglinie. Der 22-jährige Diagonalangreifer knallte einen Service nach dem anderen übers Netz. Berlin wirkte nicht mehr ganz so zielstrebig, auf der anderen Seite stand der Herrschinger Block und auch im Angriff klappte alles. Elf Punkte in Serie gelangen den Herrschingern, auch dank John am Aufschlag. „Das war übermenschlich“, sagte Teamkollege Theo Timmermann. Die 1300 Zuschauer im BMW Park rasteten völlig aus. Im Tiebreak hatte der Rekordmeister aus der Hauptstadt das Momentum zwar wieder auf seiner Seite. „Wir haben einen Punkt gewonnen”, jubelte Geschäftsführer Max Hauser aber dennoch zufrieden.
48 Stunden später übersprangen die Ammerseer dann die Pokalhürde FC Schüttorf 09. Nach leichten Startschwierigkeiten hieß es gegen den Zweitligisten 3:1 (22:25, 25:13, 25:19, 25:21). Einzig die Wadenverletzung von Kapitän Dorde Ilic trübte die Freude über den Einzug in die Runde der letzten Acht. Mit dem Auftritt in Schüttorf war Coach Ranner jedoch alles andere als zufrieden. „Wir gehen nicht mit der nötigen Intensität ins Spiel”, moserte der Übungsleiter. Aber letztlich, so Ranner halbwegs versöhnlich, zähle nur der Sieg und das Weiterkommen in die nächste Runde. Den ersten Satz holten sich überraschend die Hausherren, danach gaben die Herrschinger den Ton an, ohne jedoch wirklich zu glänzen. Von Schüttorf ging die Reise über Münster, wo die Ranner-Crew ein zweitägiges Trainingslager abhielt, weiter nach Hildesheim. Bei den Helios Grizzlys Giesen setzte es am Samstag eine 2:3 (23:25, 25:23, 23:25, 25:21, 2:15). Vier Sätze spielten Giesen und Herrsching auf Augenhöhe, im Tiebreak waren die Herrschinger dann völlig von der Rolle. „Der Punkt wird uns früher oder später guttun”, wollte Ranner der Fünf-Satz-Niederlage doch etwas Positives abgewinnen. Ganze 126 Minuten dauerte das Duell der beiden Play off-Halbfinal-Aspiranten. In der Tabelle rangieren die Herrschinger nach vier Spieltagen hinter den Berlin Recycling Volleys und den Powervolleys Düren auf dem dritten Platz.
Am kommenden Samstag, 20 Uhr, ist dann aber erst mal wieder Pokal angesagt. In der Herrschinger Nikolaushalle empfangen die WWK Volleys die Powervolleys Düren.