Veröffentlicht am 07.08.2024 00:00

Das Mahnmal besucht


Von red
Die Gedenkstätte an der Ostseite der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Foto: © Weitzel)
Die Gedenkstätte an der Ostseite der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Foto: © Weitzel)
Die Gedenkstätte an der Ostseite der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Foto: © Weitzel)
Die Gedenkstätte an der Ostseite der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Foto: © Weitzel)
Die Gedenkstätte an der Ostseite der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Foto: © Weitzel)

Anfang dieses Jahres wurde ein Mahnmal an der Ostseite der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Allach errichtet, das den Betroffenen des sexuellen Missbrauchs und der Gewalt in der katholischen Kirche gewidmet ist. Eine mit einem Kreuz verzierte Tür verschließt einen Käfig, in dem zahlreiche kaputte Kinderspielzeuge zu finden sind. Durch Gespräche mit Betroffenenverbänden hatte sich der beauftragte Künstler tief in die Thematik eingearbeitet. Entstanden ist ein Objekt, das die traumatisierenden Erlebnisse, die Leidenserfahrung und die seelische Zerstörung durch den Missbrauch wirkungsvoll darstellt.

Die Kirchengemeinde hatte sich im Rahmen der Initiative „Wir gegen das Vergessen” dazu entschlossen, ein aktives Zeichen für innerkirchliche Solidarität mit den Geschädigten zu setzen. In Allach selbst ist zwar kein Fall von sexuellem Missbrauch in der kirchlichen Gemeinde bekannt, man wollte sich jedoch eindeutig zu den Skandalen und zu der über Jahre verschleppten Aufarbeitung positionieren. Die Mittel für das Mahnmal wurden ausschließlich aus Spenden der Pfarrgemeinde aufgebracht, um zu zeigen, dass sich die katholische Kirche als Autorität nicht selbst ein Mahnmal für ihre eigenen Vergehen setzen kann.

Die Landtagsabgeordnete und religionspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Katja Weitzel, und die Vorsitzende des Forums Kirche und SPD e.V., Diana Stachowitz, MdL a.D. besuchten nun kürzlich die Allacher Pfarrgemeinde, um mehr über die Initiative zu erfahren und sich mit den Mitgliedern auszutauschen. Dabei wurde nicht nur auf die Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirche sondern auch auf die Missbrauchsfälle in Sport- und anderen Vereinen hingewiesen.und die Notwendigkeit weiterer politischer Maßnahmen zur Unterstützung der Aufklärungs- und Präventionsbemühungen hervorgehoben. Ein Vorbild für Bayern, so war man sich einig, könnte die Institutionalisierung einer unabhängigen Missbrauchsbeauftragten wie in Nordrhein-Westfalen sein, welche die Bemühungen der Bundesstelle auf Landesebene unterstützt.

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