Es ist keine übliche Führung durch Herrsching, die mit einem Wiener Walzer an der Brücke über den Kienbach an der VHS-Geschäftsstelle zwischen Fischergasse und Kienbachstraße startet. Das ehemalige „Cafe Flora“ ist die erste von insgesamt zwölf Stationen auf dieser Tour in die Vergangenheit Herrschings der Jahre zwischen 1900 und 1970.
In jeweils passenden, teils historischen Kostümen präsentieren zwölf Mitglieder des Ammerseer Theatervereins unter Leitung und Moderation von Hanni Göppel und Monika Jäger - beide gleichzeitig auch Initiatorinnen dieser Ortsführungen - szenische Einlagen zu den jeweiligen Orten und interessanten Hintergründen.
Erzählt werden Anekdoten über die Wandlung der ‚Villa Fiori‘ zum Herrschinger Rathaus, den eigenhändig vom Direktor vorgenommenen Umzug der Volksbank per Leiterwagen entlang der Bahnhofstraße und zahlreiche weitere kuriose und spannende Geschichten aus vergangenen Zeiten. Szenische Einlagen wie die Begegnung eines reichlich angetrunkenen Fahrgastes mit dem Bahnhofsvorsteher bereichern die Führung auch humoristisch. Den Abschluss bildet die tragische Sage von der „winzig kleinen Bierjungfer und dem Riesenwaller“ vorgetragen am Seeufer von Karin Zibell.
Noch zwei dieser kostenlosen Führungen, die bereits den ganzen Juli über stattfanden, werden im August angeboten - an den Donnerstagen, 8. und 15. August, um 19 Uhr. Von der Kienbachbrücke geht’s via Rathaus und Bahnhofstraße zur Tourist-Info, über den Bahnhof zur Baderstraße bis zum Löwenherz-Kiosk am See-Spielplatz, wo man nach dem Wissens- auch den eigentlichen Durst stillen kann.
Für die Mitglieder des Ammerseer Bauerntheaters ist es nach 2016 und 2022 bereits das dritte Projekt dieser Art - auch diesmal setzen sie auf bewährte Rikscha- und Musik-Begleitung. Angesichts des großen Zuspruchs sind sich die Mitwirkenden jedenfalls jetzt schon einig, die Tradition der Ortsführungen fortzusetzen.