Ein „Lichtermeer für Respekt und gegen Rassismus“ erleuchtete kürzlich die katholische Kirche St. Paul im Pfarrverband Westend. Unter diesen Leitsatz stellte die Grundschule an der Schwanthalerstraße ihre diesjährige Schul-Andacht. Kinder und Erwachsene der Schwanthaler-Schule wollten auf diese Weise ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen. Im Vorfeld hatte jedes Kind dafür eine bunte Kerze gestaltet.
Sowohl christliche als auch muslimische Kinder sowie Kinder, die keiner oder einer anderen Religion angehören, besuchen die Schule. So entstand vor einigen Jahren die Idee, ein Format zu entwickeln, bei dem alle Gruppen gleichberechtigt beteiligt sind. Bei der „Andacht für alle“, die alljährlich zum Schuljahresende gefeiert wird, wirkten daher auch heuer neben Annegret Schumann (kath. Religionslehrerin), Elisabeth Stanggassinger (kath. Gemeindereferentin), Necla Kilic (Islam-Lehrerin) und Hanna Bogdahn (Schulleiterin, unterrichtet auch Ethik; evangelisch) zusammen mit den Schülern mit.
Zum Thema machte die Schulfamilie sich „Martin Luther King – ein Leben gegen Rassismus“ und erarbeitet so ihre Idee für das Lichtermeer für Respekt und gegen Rassismus. „Jeder ist anders, jeder ist gleich viel wert! Egal, ob Mädchen, Junge, Mittelschule oder Gymnasium, teures Handy oder kein Handy, egal, welche Hautfarbe, Nationalität, Muttersprache oder Religionszugehörigkeit“, so heißt es im Lied, das sich die Schule zur Hymne erkoren hat.
Für ihre besondere „Andacht für alle“ wurde die Schule bereits mit dem Preis des Vereins „Andere Zeiten“ ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert ist.
Und auch heuer wurde die Andacht zum segensreichen Auftakt in die Sommerferien: „Es freut uns sehr, dass Vertreterinnen und Vertreter aus dem Staatlichen Schulamt, vom Referat für Bildung und Sport, vom Erzbischöflichen Ordinariat und dem evangelischen Schulreferat unserer Einladung gefolgt waren“, sagt Schulleiterin Hannah Bogdahn. „Viele Eltern waren ebenfalls gekommen, und sogar 70 Kinder der benachbarten Grundschule an der Stielerstraße.“