Mit einem Aktionsplan begegnet Germering dem Klimawandel


Von Patrizia Steipe
Die Wasserspiele am Kleinen Stachus werden jetzt durch einen Trinkwasserbrunnen ergänzt. (Foto: pst)
Die Wasserspiele am Kleinen Stachus werden jetzt durch einen Trinkwasserbrunnen ergänzt. (Foto: pst)
Die Wasserspiele am Kleinen Stachus werden jetzt durch einen Trinkwasserbrunnen ergänzt. (Foto: pst)
Die Wasserspiele am Kleinen Stachus werden jetzt durch einen Trinkwasserbrunnen ergänzt. (Foto: pst)
Die Wasserspiele am Kleinen Stachus werden jetzt durch einen Trinkwasserbrunnen ergänzt. (Foto: pst)

Ein Hitzerekord jagt den nächsten und lässt erahnen, was der Klimawandel bringen wird. Die Stadt Germering bereitet sich darauf vor. Sie hat mit Christian Klöpfer einen Klimaanpassungsbeauftragten verpflichtet, der ein Konzept für die kommende Wärmeperiode erarbeitet. Maßnahmen wie der Trinkwasserbrunnen am Kleinen Stachus wurden bereits realisiert. Außerdem werden Hitzepaten für Senioren gesucht. Sie sollen ältere Menschen bei Hitzewellen im Alltag entlasten.

Seit einigen Wochen plätschert nicht nur der lang defekte Brunnen am Kleinen Stachus wieder, sondern es gibt dort einen neuen Trinkwasserbrunnen. Auf Knopfdruck sprudelt ein Strahl frisches Trinkwasser, das direkt aus der Leitung getrunken oder abgefüllt werden kann. Weitere Trinkbrunnen sollen folgen. Damit rüstet sich Germering für den Klimawandel.
Der Klimaanpassungsbeauftragte Christian Klöpfer möchte auch Hitzepatenschaften gemeinsam mit der Germeringer Insel für alte Menschen etablieren nach dem Vorbild Straubings. In der Sommerzeit soll sich jeweils eine ehrenamtliche Person um einen hochbetagten Senior oder Seniorin kümmern, beispielsweise an Hitzetagen für sie Einkaufen gehen und an das Trinken erinnern.
Noch muss Klöpfer, der im Rathaus der Stabsstelle Klimaschutz zugeordnet ist, für das Projekt Aufklärungsarbeit leisten. Es haben sich nämlich noch keine Senioren gemeldet. Dabei ist Hitze für Ältere gesundheitsgefährdend, da sie Herz und Kreislauf belastet. Außerdem sollen anhand von Satellitenaufnahmen „Wärmeinseln“ in Germering gefunden werden. Das sind Orte, die viel heißer als die Umgebung sind wie versiegelte Plätze mit dichter Bebauung, durch die kein kühler Wind streift. Hier könnte dann Abhilfe geschaffen werden beispielsweise durch Bäume. Für solche Maßnahmen hat die Stadt ein Förderprogramm für die „Begrünung und Entsiegelung von Grundstücken“ aufgelegt. Es hat das Ziel mehr Grün in Höfen, Vorgärten, auf Dächern und Fassaden zu realisieren und damit nicht nur das Stadtklima zu verbessern, sondern auch Versickerungsflächen bei Starkregenereignissen zu schaffen. Dafür gibt es Zuschüsse bis zu 1.500 Euro.

Vogeltränken und Sträucher

Auch im eigenen Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon kann man gegen die Hitze angehen. Das Landratsamt Fürstenfeldbruck hat ein Infoblatt mit Tipps herausgegeben. Gepflasterte Wege oder Garageneinfahrten könnten durch Trittsteine oder Fahrrinnen ersetzt werden. In den Zwischenräumen kann Wasser versickern. Feuchtigkeitsspeichernde Ziegelsteine lassen sich ebenfalls als Belag nutzen. Auch Tiere leiden unter der Hitze und sind für Gartenteiche, Wasserstellen und Vogeltränken dankbar. An kleinen Zweigen können hineingefallene Insekten und Kleintiere wieder rauskrabbeln. Wasser kühlt außerdem die Luft im Garten. Wer Hecken und Sträucher an der windzugewandten Seite pflanzt, verhindert, dass Wind den Garten austrocknet und hat Schatten.

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