Veröffentlicht am 07.09.2024 00:00

Gnadenhof bei Erding: Wie alles begann


Von Elisabeth Schönberger

Den Grundstein für den Gnadenhof in der Gemeinde Bockhorn setzte das tierliebe Ehepaar Anna und Franz Ettl im Jahr 1984: „Damals vermachten sie dem Tierschutzverein München ihr 1.500 Quadratmeter großes Grundstück mit Wohnhaus”, erklärt Sprecherin Kristina Berchtold. „Bedingung war, dass ihre sechs Hunde bis zu ihrem Tod auf dem Gehöft versorgt werden. Dieses Versprechen hat der Tierschutzverein natürlich eingelöst.”

Vierzig Jahre später hat sich aus der Erbschaft ein 20.000 Quadratmeter großes Hofanwesen entwickelt, auf dem gequälte Seelen eine sichere Heimat finden. „Dabei handelt es sich in erster Linie um Tiere, die alt, krank oder verhaltensauffällig sind. Sie hatten in unserem Tierheim in Riem entweder Schwierigkeiten mit der Sozialisierung oder kamen mit der Enge der Großstadt nicht zurecht. Oft haben sie zuvor unvorstellbares Leid erfahren und genießen auf dem Gnadenhof zum ersten Mal überhaupt artgerechte Pflege und Zuneigung.”

Die ländliche Umgebung auf dem Anwesen mit dem kleinen Hundeschwimmbad lasse Tiere gut genesen. „Auch hier geben wir alles, damit unsere Tiere eine Chance auf ein neues Zuhause bekommen. Sollte das aber nicht gelingen, kann das Tier bis an sein Lebensende in liebevoller Obhut auf dem Gnadenhof verbleiben”, versichert Berchtold.

Ein achtköpfiges Team betreut zusammen mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern rund 140 Tiere, darunter auch Bauernhoftiere wie Schafe, Schweine, Ziegen und Hühner oder wilde Katzen, die nicht vermittelbar sind. Um diese Arbeit verrichten zu können, ist der Gnadenhof auf Spenden angewiesen. Spendenmöglichkeiten finden sich auf der Homepage unter www.tierschutzverein-muenchen.de.

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