„Tag des offenen Denkmals” am 8. September


Von Brigitte Bothen
Wahre Schmuckstücke sind die Villen, die nach den Entwürfen von August Exter Ende des 19. Jahrhunderts in Pasing entstanden. (Quelle: Angela Scheibe-Jäger)
Wahre Schmuckstücke sind die Villen, die nach den Entwürfen von August Exter Ende des 19. Jahrhunderts in Pasing entstanden. (Quelle: Angela Scheibe-Jäger)
Wahre Schmuckstücke sind die Villen, die nach den Entwürfen von August Exter Ende des 19. Jahrhunderts in Pasing entstanden. (Quelle: Angela Scheibe-Jäger)
Wahre Schmuckstücke sind die Villen, die nach den Entwürfen von August Exter Ende des 19. Jahrhunderts in Pasing entstanden. (Quelle: Angela Scheibe-Jäger)
Wahre Schmuckstücke sind die Villen, die nach den Entwürfen von August Exter Ende des 19. Jahrhunderts in Pasing entstanden. (Quelle: Angela Scheibe-Jäger)

Viele historische Bauwerke und Orte, die sonst nicht ohne weiteres oder nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich sind, können alljährlich am zweiten Sonntag im September besichtigt werden - diesmal ist es der 8. September. Der „Tag des offenen Denkmals” macht dies möglich. Er ist das größte Kulturevent Deutschlands und wird seit über 30 Jahren bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) koordiniert. Vor Ort sind es unzählige Vereine, Initiativen, Denkmaleigentümer und hauptamtliche Denkmalpfleger, die die Gestaltung übernehmen und durch Sonderführungen, Handwerksvorführungen, musikalische Einlagen und anderes mehr für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Zwischen 5.000 und 7.000 Objekte in rund 2.000 Städten und Gemeinden öffnen aus diesem Anlass ihre Türen.

Seit 1999 steht der „Tag des offenen Denkmals” unter einem jährlich wechselnden Motto. Heuer lautet es „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Damit will man explizit darauf hinweisen, dass Denkmale authentische - sprich wahre - Quellen und Zeugnisse sind. Durch sie haben wir eine Verbindung und einen Zugang zu vergangenen Epochen. Sie sind Wissensspeicher und vermitteln uns bis heute aus erster Hand die Arbeits- und Lebenswelt früherer Generationen, aber auch ihre Werte und Vorstellungen. Am Denkmal wird Geschichte verlässlich fassbar und erlebbar.

Führung durch die Großmarkthalle

In München öffnet an diesem Tag beispielsweise die Großmarkthalle (Schäftlarnstr. 10) ihre Pforten. Seit über 110 Jahren ist sie der zentrale Umschlagplatz für Obst, Gemüse und Südfrüchte in Süddeutschland. Um 8 Uhr, 10.15 Uhr und 12.30 Uhr gibt es Führungen, bei denen die Architektur der verschiedenen Jahrzehnte im Mittelpunkt steht. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung per Mail an marktfuehrungen-mm@muenchen.de oder unter Tel. 0151/18059236 ist ratsam. Treffpunkt ist an der Ecke Oberländerstraße/ Thalkirchner Straße. Ohne Führung ist eine Besichtigung nicht möglich.

Infos zur Villenkolonie

In Pasing-Obermenzing führt Angela Scheibe-Jaeger, Vorstandsmitglied im Kulturforum München-West, durch die Fritz-Reuter-Straße entlang diverser Villen, die von August Exter geplant wurden. Der Architekt ließ die Straße, die zum Würmkanal führt, ab 1892 im Rahmen der Entwicklung der ersten Villencolonie anlegen. Schon bald war sie in ganzer Länge relativ geschlossen bebaut. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Wensauer Platz beim Trafohäuschen. Die Führung dauert rund eineinhalb Stunden.

100 Jahre Leiden Christi

Die Obermenzinger Pfarrkirche im Basilika-Stil mit neugotischen Elementen (Grandlstr. 8) feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Im Inneren gibt es eine Dauerausstellung zur Geschichte der Kirche und dem Pfarreileben. Am 8. September findet um 10:30 Uhr ein Gottesdienst statt. Um 11.30 Uhr gibt es eine Führung zur Architektur der Kirche.

Turmmuseum ist geöffnet

In Aubing hat das Turmmuseum von St. Quirin (Ubostr. 6) von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Im spätromanischen Glockenturm (Fundament aus 12./13. Jh.) werden neben dem ältesten Holz des alten Glockenpodests von 1283/84 auch viele Einzelheiten zu den Glocken gezeigt. Der Zugang ist bis zur Glockenstube möglich. Der Turm und das Museum inklusive des gotischen Dachstuhls können selbständig erkundet werden.

Vom Kloster zur Klinik

Für zwei Führungen um 11 und 12.30 Uhr ist auch das St. Vinzenz Haus (Nußbaumstr. 5) zugänglich. Es wurde 1837 im Auftrag König Ludwig I. nach Plänen von Friedrich von Gärtner als Mutterhaus für den Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul errichtet. Inzwischen wurde aus dem Kloster eine Klinik, die zur psychiatrischen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen genutzt wird.

In der Münchner Innenstadt, aber auch im Süden, Westen, Osten und Norden der Landeshauptstadt sowie in den Umlandgemeinden sind zahlreiche weitere sehenswerte Denkmäler geöffnet. Ein Blick ins Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm lohnt sich.

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