„Tag des offenen Denkmals” am 8. September


Von Brigitte Bothen
Die Kapelle am Starnberger See zum Gedächtnis an König Ludwig II. von Bayern wurde 1896 bis 1900 erbaut. (Foto: Wittelsbacher Ausgleichsfonds/ Anton Brandl)
Die Kapelle am Starnberger See zum Gedächtnis an König Ludwig II. von Bayern wurde 1896 bis 1900 erbaut. (Foto: Wittelsbacher Ausgleichsfonds/ Anton Brandl)
Die Kapelle am Starnberger See zum Gedächtnis an König Ludwig II. von Bayern wurde 1896 bis 1900 erbaut. (Foto: Wittelsbacher Ausgleichsfonds/ Anton Brandl)
Die Kapelle am Starnberger See zum Gedächtnis an König Ludwig II. von Bayern wurde 1896 bis 1900 erbaut. (Foto: Wittelsbacher Ausgleichsfonds/ Anton Brandl)
Die Kapelle am Starnberger See zum Gedächtnis an König Ludwig II. von Bayern wurde 1896 bis 1900 erbaut. (Foto: Wittelsbacher Ausgleichsfonds/ Anton Brandl)

Viele historische Bauwerke und Orte, die sonst nicht ohne weiteres oder nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich sind, können alljährlich am zweiten Sonntag im September besichtigt werden - diesmal ist es der 8. September. Der „Tag des offenen Denkmals” macht dies möglich. Er ist das größte Kulturevent Deutschlands und wird seit über 30 Jahren bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) koordiniert. Vor Ort sind es unzählige Vereine, Initiativen, Denkmaleigentümer und hauptamtliche Denkmalpfleger, die die Gestaltung übernehmen und durch Sonderführungen, Handwerksvorführungen, musikalische Einlagen und anderes mehr für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Zwischen 5.000 und 7.000 Objekte in rund 2.000 Städten und Gemeinden öffnen aus diesem Anlass ihre Türen.

Seit 1999 steht der „Tag des offenen Denkmals” unter einem jährlich wechselnden Motto. Heuer lautet es „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Damit will man explizit darauf hinweisen, dass Denkmale authentische - sprich wahre - Quellen und Zeugnisse sind. Durch sie haben wir eine Verbindung und einen Zugang zu vergangenen Epochen. Sie sind Wissensspeicher und vermitteln uns bis heute aus erster Hand die Arbeits- und Lebenswelt früherer Generationen, aber auch ihre Werte und Vorstellungen. Am Denkmal wird Geschichte verlässlich fassbar und erlebbar.

Gedächtniskapelle St. Ludwig

In Berg zum Beispiel kann man an einer Führung durch die Gedächtniskapelle St. Ludwig (Wittelsbacherstr. 29) teilnehmen. Der Memorialbau im byzantinistisch-romanischen Stil zur Erinnerung an König Ludwig II. wurde 1896 bis 1900 erbaut. Architekten waren Julius und Rudolf Hofmann. Die Malereien erfolgten wie in Neuschwanstein durch August Spieß. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Kapelle. Die Führung dauert ca. 45 Minuten.

Villa Rustica in Leutstetten

In Leutstetten (Einbettl) können sich Archäologie-Fans die Reste eines römischen Gutshofes, einer sog. Villa Rustica, aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. erläutern lassen. Der Grundriss der Villa wurde so rekonstruiert, dass die Gesamtform des antiken Baus erkennbar ist. Über einem Raum mit einer gut erhaltenen Fußbodenheizung und einer Wanne wurde ein Glasschutz errichtet. Zwischen 10 und 11 Uhr sowie 15 und 16 Uhr sind Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaft für Archäologie und Geschichte - Oberes Würmtal e.V. vor Ort und geben fachkundige Einblicke.

Mausoleum Prinz Karl

Von 11 bis 17 Uhr ist in Söcking (Andechser Str. 31) das Mausoleum von Prinz Karl von Bayern (1795-1875) zugänglich. Die Rotunde im Stil des romantischen Klassizismus hatte der Prinz als Grabstätte für seine erste Frau Marie-Anne-Sophie Petin errichten lassen - eine Bürgerliche, für die er auf jeglichen Anspruch auf den Thron verzichtet hatte. Sie starb 1838. Auch er und seine zweite Frau, die Schauspielerin Henriette Schöller, sind dort bestattet.

Im Fünf-Seen-Land sind weitere sehenswerte Denkmäler geöffnet und auch ein Ausflug nach München ist durchaus empfehlenswert. Ein Blick ins Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm lohnt sich.

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