Modell von St. Martin als Neuzugang im Zeit+Raum-Museum


Von Patrizia Steipe
Vor dem Modell von St. Martin stehen die Vorsitzende des Fördervereins, Andrea Schaal (l.) und Sylvia Doll. (Foto: pst)
Vor dem Modell von St. Martin stehen die Vorsitzende des Fördervereins, Andrea Schaal (l.) und Sylvia Doll. (Foto: pst)
Vor dem Modell von St. Martin stehen die Vorsitzende des Fördervereins, Andrea Schaal (l.) und Sylvia Doll. (Foto: pst)
Vor dem Modell von St. Martin stehen die Vorsitzende des Fördervereins, Andrea Schaal (l.) und Sylvia Doll. (Foto: pst)
Vor dem Modell von St. Martin stehen die Vorsitzende des Fördervereins, Andrea Schaal (l.) und Sylvia Doll. (Foto: pst)

Seit vielen Jahren gehört das Zeit+Raum-Museum hinter dem Germeringer Rathaus zum kulturellen Leben der Stadt. „Aber immer wieder treffe ich Leute, die es gar nicht kennen“, bedauert Andrea Schaal, Vorsitzende des Fördervereins Stadtmuseum. Beim Tag des offenen Denkmals konnte diese Wissenslücke geschlossen werden. An diesem Tag wurde auch der Neuzugang der Ausstellung, das Modell der Alten Dorfkirche St. Martin, vorgestellt.

Es ist ein richtiger Blickfang, das Modell der Alten Dorfkirche St. Martin. Der Heimat- und Trachtenverein D’Parsberger hatte es vor Jahrzehnten im Maßstab 1:20 originalgetreu angefertigt. Jedes Jahr wurde es von den Vereinsmitgliedern beim Trachten- und Schützenumzug des Oktoberfests auf einem Leiterwagen mitgezogen. Die letzten Jahre lag es aber eingemottet in einem Schuppen. Jetzt haben die Trachtler ihr Modell ins Museum gebracht.
Im Museum gibt es bereits ein kleineres Modell. Es gehört zur Sammlung von Germeringer Miniaturgebäuden wie das Trosthammer Häusel oder das alte Schulhaus, die Peter Lankes maßstabsgetreu angefertigt und nach seinem Tod an den Förderverein vermacht hat. Dort haben die Modelle in einer Vitrine einen viel beachteten Platz gefunden. Für das neue Kirchenmodell hat Andrea Schaal andere Pläne. Sie verweist auf die vielen über den Ort verteilten Fundort-Vitrinen, in denen archäologische Fundstücke und Grundmauern gezeigt werden. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal unseres Museums“, findet die ehemalige Gymnasiallehrerin für Geschichte, Deutsch und Ethik. Auch beim neuen Briefverteilungszentrum, auf dessen Areal eine Vielzahl an archäologischen Exponaten gefunden wurde, soll eine Fundort-Vitrine entstehen. Schaals Vision ist es, dass dort auch Platz für das Kirchenmodell ist. „Die Augsburger Straße verliert das Trennende und bekommt einen Verweilort gegenüber der echten Kirche“, hofft Schaal.

Am 13. Oktober findet „Erinnerung trifft Geschichte” statt

Beim Tag des offenen Denkmals warb sie auch für Aktionen des Museums. So gibt es jeden zweiten Sonntag im Monat ein offenes Gesprächsangebot von 16 bis 18 Uhr. Unter dem Motto „Erinnerung trifft Geschichte” wird am 13. Oktober über das Thema „Sammeln” gesprochen.
.Außerdem hat Schaal museumspädagogische Konzepte für die Germeringer Schulen erarbeitet, um den Kindern Geschichte hautnah präsentieren zu können.
Gerne führt auch Sylvia Doll durch die Ausstellung. Die Genealogie ihrer Familie kann über 500 Jahre in Germering zurückverfolgt werden. Deswegen kann sie viele Anekdoten bei ihren Führungen beisteuern. Besonders gerne erinnert sie sich an die Ausgrabungen in der Krippfeldstraße, an denen sie aktiv teilnehmen durfte. Bei dem Gräberfeld waren die dunklen Verfärbungen neben der Kiesschicht deutlich zu erkennen. „Wir mussten nur die Gräber öffnen“, sagte sie. Besonders spannend war die Bergung eines zweischneidigen Schwerts, genannt „Spatha“. „Ein richtiger Knaller“, schwärmt Doll, genauso wie die in feinstem Kunsthandwerk mit Silberfäden angefertigte Gürtelschnalle.

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