Zum Ausgang der diesjährigen Fairen Wochen erhielt die Gemeinde Planegg als dritte Würmtal-Gemeinde das Siegel „Fairtrade-Gemeinde“. Deutschlandweit ist Planegg übrigens die 895. faire Kommune, bayernweit die 263. Die wachsende Gemeinschaft fairer Kommune hob Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz hervor. „90 Prozent der Deutschen kennen das Fairtrade-Siegel, das weltweit bekannteste Sozialsiegel. Fair ist, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen“, sagte er zur Verleihung in Planegg und dankte für den Einsatz vor Ort. „Sie haben die fünf Aufnahmekriterien bestens geschafft. Ich danke allen Beteiligten, vor allem aber der Steuerungsgruppe für das ehrenamtliche Engagement.“
Schon im Jahr 2020 hatte „Die grüne Gruppe 21 in Planegg” den Antrag im Gemeinderat gestellt, sich als faire Gemeinde zu bewerben, aber damals keine Mehrheit gefunden. Auch die Verwaltung befürchtete damals einen hohen Mehraufwand an Arbeitskraft und Kosten. Im Jahr 2021 wurde die Steuerungsgruppe mit den Gemeinderäten Eva Schreier (Gruppe 21) und Roman Brugger (SPD) an der Spitze gegründet. Beide hatten in den vergangenen drei Jahren einige Partner bei Schulen, Kirchen und Gewerbetreibenden gefunden und mit diesem Netzwerk die Bewerbung vorangetrieben.
„Faire Gemeinde – das ist mein Ziel seit Jahren“, meinte Schreier zur Verleihung. „Danke an die Verwaltung, vor allem an Kiki Xander und Silke Vilgertshofer für die Unterstützung. Danke an die Kirchen, an die VHS (Volkshochschule) und Schulen. Danke für die Mithilfe, ohne euch hätten wir es nicht geschafft“, sagte sie und betonte: „Fairtrade-Gemeinde – das steht unserer wohlhabenden Gemeinde gut zu Gesicht.“
Und ihr Mitstreiter Roman Brugger erweiterte den Dank an die Gemeinde Gauting als Fairtrade-Vorreiterin im Würmtal. „Sie sind schon seit über zehn Jahren als faire Gemeinde unterwegs und uns ein leuchtendes Vorbild. “
Die VHS übt sich schon seit langem als faire Einrichtung. „Wir trinken fairen Kaffee und essen faire Schokolade“, meinte Karola Albrecht von der Geschäftsführung. „Mit unserem Bildungsangebot möchten wir ein Bewusstsein für fairen Handel schaffen“, betonte sie. „Es liegt an uns, einen guten Weg ins faire Handeln zu ebnen.“
Nun muss das Prädikat „faire Gemeinde“ mit Leben gefüllt werden. Dazu sind wiederum alle Mitstreiter der Steuerungsgruppe „Fairtrade“ und ihre Partner vonnöten. Bürgermeister Hermann Nafziger ließ keine Zweifel daran, dass die Steuerungsgruppe mit ihrem großen Engagement die Gemeinde mitziehen wird. Er dankte Roman Brugger, Ewa Schreier und Stefan Hallinger als anwesende Vertreter der Steuerungsgruppe und sagte: „Wir ernten heute die Lorbeeren, für die sich diese Gruppe maßgeblich eingesetzt hat – und ohne die wir es nie zur Fairtrade Gemeinde geschafft hätten.“