Der Tierschutzverein München e.V. sieht in der aktuellen Novellierung des Tierschutzgesetzes die einmalige Chance, die Tierheime zu entlasten und den Tierschutz in Deutschland voranzubringen. Der derzeitige Entwurf bleibe jedoch hinter den Erwartungen zurück und sehe vielmehr ein auf die Nutzung der Tiere ausgerichtetes Gesetz vor, so die Kritik der Tierschützer. Im Schulterschluss mit dem Deutschen Tierschutzbund fordern sie die politisch Verantwortlichen auf, das neue Gesetz am Staatsziel Tierschutz auszurichten.
„Was im Koalitionsvertrag versprochen wurde, wird im aktuellen Entwurf für das neue Tierschutzgesetz nicht gehalten. Mehr Tierschutz ist nur für wenige Bereiche vorgesehen – und auch da nur ungenügend”, so Kristina Berchtold vom Tierschutzverein München e.V. „Der Tierschutz steht als Staatsziel im deutschen Grundgesetz. Es müssen nun mutige und konsequente Entscheidungen für die Tiere getroffen werden, sonst wird sich an der dramatischen Lage der Tierheime nichts ändern und tierschutzwidrige Missstände werden erneut für Jahre zementiert. Noch ist es nicht zu spät nachzubessern.” Der Tierschutzverein appelliert daher an die Münchner Bundestagsabgeordneten, darunter Wolfgang Stefinger (CSU), Claudia Tausend (SPD) und Jamila Schäfer (Bündnis90/Die Grünen) sich im Gesetzgebungsverfahren für den Tierschutz einzusetzen.
Auch angesichts des Welttierschutztags, der jedes Jahr am 4. Oktober begangen wird, wurden Forderungen zum Wohl der Tiere laut. Als notwendige Maßnahmen benennt der Tierschutzverein München die Etablierung einer Katzenschutzverordnung, das Verbot von Wildtieren in Zirkussen, die Abschaffung der Rasselisten, den Umbau der Landwirtschaft, das Verbot des Bejagens von Tieren zu Unterhaltungszwecken, die Abschaffung von Tierversuchen, die Verfolgung des illegalen Welpenhandels, die Begrenzung von Tiertransporten sowie den Verbot von Qualzuchten und Pelzfarmen. Die genaue Erläuterung der einzelnen Forderungen kann unter www.tierschutzverein-muenchen.de nachgelesen werden.