Glühwein bei Frühlingswetter | Wochenanzeiger

„Let ist snow! Let it snow! Let it snow!“ Immer wieder drehte sich das Kinderkarussell am vorigen Wochenende auf dem Laimer Anger zu dem alten Adventschlager von Frank Sinatra. Das „Lass es schneien! klang angesichts frühlingshafter Temperaturen fast beschwörend. Auch für sehr junge Laimer war am Wochenende Dult. Sie nutzten die Möglichkeit, kostenlos Karussell fahren zu können, ausgiebig. Mit ihnen kamen viele erwachsene Laimerinnen und Laimer. Alle hatten ihren Spaß an der „Adventsdult” der „Laimer Maibaumfreunde. Das Wetter allerdings hielt sich nicht an die Jahreszeit. Es war so milde, dass die „Großen” sich mit ihrem Glühwein im Freien niederlassen konnten. An den Ständen gab es Selbstgebasteltes und Selbstgestricktes zu bestaunen und zu kaufen.

Der Renner für Familien mit kleinen Kindern war das Puppentheater im „Interim“. Als „Kasperl und die verschwundene Prinzessin“ gespielt wurde, gab es keinen freien Platz mehr. Der sechsjährige Victor und der neunjährige Michael hatten am Samstag ihren großen Tag. Sie durften eine gigantisch große Adventskerze anzünden und so den vorweihnachtlichen Jahrmarkt eröffnen. Ein vielstimmiges „Ah“ und „Oh” ging über den Anger, als der dreijährige Niklas bei Einbruch der Dämmerung einen Knopf drückte und tausende kleiner Lichter in den Zweigen und ein Stern auf der Spitze der großen Eibe erstrahlten. Das Programm der Dult sei bewusst auf Kinder abgestimmt worden, um ihnen und ihren Familien einen schönen Nachmittag bieten zu können, so der Vorsitzende der „Maibaumfreunde“, Hans Rotter.

Die Maibaumfreunde zogen eine positive Bilanz ihrer Veranstaltung. Die ist vom Bezirksausschuss Laim mit 2.300 Euro bezuschusst worden. Gerhard Krämer, BA-Mitglied und ein Freund des Maibaums: „Wir hatten über tausend Besucher.“ Hans Rotter ist „restlos zufrieden“ und zeigt sich überrascht davon, wie gut die Adventsdult angenommen wurde. Rotter: „Wir haben viel Lob bekommen und wollen sie deshalb im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen.” Am kommenden Wochenende wird es jedoch keine Dult geben. Von der Idee verabschiedeten sich die „Maibaumfreunde“. Dazu Krämer: „Wir sind nur eine kleine Mannschaft und wollen die Mitglieder nicht überstrapazieren.“ Rotter ergänzt: „Ein organisatorisches Problem wäre es gewesen, die aufgebauten Zelte in der Zwischenzeit zu bewachen. Dazu hätten wir einen Wachdienst engagieren müssen und das kostet.“

Die Laimerin Waltraud Egger hat viele Sockenpaare in allen Farben und Mustern gestrickt, um sie auf der Dult anzubieten. Dabei hat sie festgestellt: „Die Leute schauen viel. Gekauft wird wenig. Alle schauen aufs Geld.“ Mit Geschenkpapier, Kerzen und allerlei Material zum Dekorieren – „alles selbstgemacht“ – lockte Teresa Kellermann Besucher an ihren phantasievoll aufgebauten Stand. Sie beklagte sich nicht über mangelnde Kauflust.

Ziel der „Maibaumfreunde” war es, mit dem adventlichen Ereignis Wohlwollen für ihre Absicht zu erzeugen, auf dem Anger einen Maibaum aufzustellen. Das ist ihnen mit der Dult gelungen. Das Ziel war allerdings schon vorher zum Greifen nah. Denn alle Parteien im BA Laim sind dafür, prüfen zu lassen, welche Möglichkeiten es gibt, das Vorhaben zu verwirklichen. Gerhard Krämer, Mitglied der CSU-Fraktion im BA: „Wir haben gute Chancen, das durchzubringen, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“ Und: „Das wäre eine wunderbare Sache für die Laimer.“ Hans Rotter hofft ebenfalls, dass einem entsprechenden parteiübergreifenden Antrag im BA zugestimmt werden wird. Eines stehe schon jetzt fest: „Wir machen am 1. Mai wieder unser Maifest.“ Die Maibaumfreunde seien selbst davon überrascht worden, welcher Beliebtheit sich das Fest bei Laimerinnen und Laimern erfreue.