Veröffentlicht am 29.07.2009 00:00

Verantwortung für morgen übernehmen

Die Welt auch für zukünftige Generationen erhalten: Für dieses Ziel haben dm-drogerie markt und die Deutsche UNESCO-Kommission die Initiative „Sei ein Futurist!“ ins Leben gerufen. Bis Ende April waren junge Menschen aufgefordert, ihre Projekte und Konzepte zum Thema Nachhaltigkeit einzureichen. Bundesweit wurden insgesamt 1.082 Projekte als förderungswürdig eingestuft und können sich nun über eine Prämie von jeweils 1000 Euro freuen.

Inzwischen fanden bereits zahlreiche Preisüberqaben statt. In den beiden dm-Märkten in der Fürstenrieder Straße wurden kürzlich die Projekte „mitSprache”, das REMIX-Café (ein bio & fair-trade Schülercafé) sowie ein Forschungsprojekt zum Ökodorf „Sieben Linden” mit jeweils 1000 Euro ausgezeichnet. Die dm-Filialleiterinnen Heike Mundry und Bärbel Köhler lobten übereinstimmend die Motivation der Jugendlichen und ihren Wunsch tatsächlich etwas zu bewegen. Jedes der Projekte übernimmt auf seine Weise durch nachhaltiges Handeln Verantwortung für die Zukunft und strebt konkrete Veränderungen an.

Fördern und unterstützen

Die Deutschkenntnisse junger Migranten zu verbessern und ihnen so einen Schulabschluss und eine berufliche Laufbahn zu ermöglichen ist das Ziel von „mitSprache”. Der Verein entstand aus einem privaten Patenschaftsprojekt, das die Lehrerin Monika Schulte-Rentrop an der Winthirschule aus der Erkenntnis heraus gründete, dass Kinder und Jugendliche, die aus einem anderen Kulturraum in unser Land kommen, vor allem individuelle Förderung und Zuwendung brauchen. Sie konnte ehrenamtliche Paten gewinnen, die mit den Schülern lernen und ihnen unsere Kultur vermitteln. Dass dies ein erfolgreicher Weg ist, lässt sich an den schulischen Leistungen der Jugendlichen ablesen: Einige sind aus den Übergangsklassen bereits in normale Klassen übergewechselt oder haben sogar den Übertritt in Realschule und Gymnasium geschafft. Jetzt soll das Projekt auch auf andere Schulen ausgedehnt werden, und dafür werden neue Paten gesucht.

Eine-Welt-Gedanke

Mit ihrem Remix-Café hat die Hauptschule an der Schrobenhausener Straße die Themen Fairer Handel und regionale Produkte zu Schwerpunkten erhoben. Das Schülercafé, das auch von Schülern betreut wird, entstand im September vergangenen Jahres als Ort der Begegnung und trägt dem interkulturellen Aspekt der Laimer Schule, die derzeit von Kindern und Jugendlichen aus 31 Nationen besucht wird, Rechnung. Durch das Café habe die Idee des fair-trade den Sprung in den Schulalltag geschafft, erklärt Jugendsozialarbeiter Markus Hönig, der maßgeblich am Aufbau von „Remix” beteiligt war. Sein Fazit: „An einem Ort, an dem die Welt zusammen lernt, spielt und sich austauscht, ist ein fair-trade-Café die logische Umsetzung eines Lernthemas.”

Potential erforschen

Das Anliegen der Forschungsgruppe „Sieben Linden” ist es, Bande zu knüpfen zwischen den Wissenschaften und der recht regen Ökodörfer-Szene und anderen Gemeinschaften. Ökodörfer seien faszinierende Orte, an den Nachhaltigkeit konkret ausprobiert werden kann, so Marcus Andreas, Doktorand am Institut für Ethnologie der LMU München, der gemeinsam mit Sandra Campe (Sieben Linden, Permakultur-Lehrerin) und Felix Wagner (Doktorand Uni Freiburg, Psychologie) die Teamleitung für das Projekt übernommen hat. „Wir wollen wissen welches Potential hier vorhanden ist und wie man es eventuell übersetzen kann in andere Kontexte, z.B. Städte und bestehende Gemeinden.”

Ausgezeichnete Futuristen

„Aus unserer Region sind viele gute Bewerbungen eingegangen, und wir freuen uns über den großen Erfolg der Initiative“, resümierte ????????, dm-Gebietsverantwortlicher. „Wichtig war uns, dass wir junge Menschen dazu bewegen, Verantwortung für morgen zu übernehmen. Sie sollten Konzepte entwickeln, die dazu beitragen, die Lebensqualität auch für kommende Generationen zu bewahren.“ Die Bandbreite der Themen ist groß und umfasst mit wirtschaftlichen, sozialen und Umweltfragen alle Bereiche der Nachhaltigkeit. Für die Jury aus Vertretern von dm und der Deutschen UNESCO-Kommission war auch entscheidend, dass die Projekte an vielen Orten umgesetzt werden können.

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