Veröffentlicht am 14.01.2010 00:00

Leserbrief zum Thema „Klimaschutz ist kinderleicht”, Werbe-Spiegel, KW 1:


Von red

Leserbrief zum Thema „Klimaschutz ist kinderleicht”, Werbe-Spiegel, KW 1:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Ihrem Artikel schreiben Sie, dass 2016 die Glühbirnen durch Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren zu ersetzen sind, um Energie einzusparen und die Umwelt zu schonen. Sie schreiben weiter, dass die Energiesparlampen in den Wertstoffhöfen zu entsorgen sind, da unter anderem giftiges Quacksilber in den Lampen enthalten ist. So weit, so gut.

Miene Frage: Was machen Sie, wenn eine Energiesparlampe in der Wohnung zerbricht?

Diese Frage beschäftigt mich, da mit erst kürzlich eine normale ausgebrannte Glühbirne beim Auswechseln aus der Hand rutschte und am Boden zerbrach. Ich habe die Scherben zusammengekehrt und dann alles in die Restmülltonne geworfen. Bei einer Energiesparlampe wäre neben den Glasscherben auch noch Quecksilber auf dem Boden verstreut gewesen.

Wie kann dieses Quecksilber eingesammelt und vorschriftsmäßig entsorgt werden?

Ich kann doch giftiges Quecksilber nicht in meiner Wohnung belassen. Vielleicht können Sie klären, wie man sich in so einem Fall zu verhalten hat, damit man das Gift dauerhaft aus der Wohnung entfernt. Darüber kann man nichts lesen. Sie können mit Ihrer Zeitung Aufklärungsarbeit betreiben.

Mit dem Hinweis der Entsorgung der Energiesparlampen habe ich weitere Bedenken. Man erinnere sich, wie lange schon die Container für Kunststoffe, Dosen und Glas in der Stadt aufgestellt sind, und wie viele Artikel davon in der Restmülltonne entsorgt werden. Das giftige Quecksilber ist dann in der Tonne, im Müllauto und am Restmüllabladeplatz.

Arme Tonnenmänner, sie müssen das giftige Quecksilber einatmen und können nichts dafür.

Zum Schluss noch ein Gedanke zur Glühbirne: Sie schreiben, dass nur ein kleiner Teil des Stroms in Licht verwandelt wird, der größere Teil geht als Wärme verloren. Verloren geht natürlich nichts. Die Wärme, die durch die Glühbirne erzeugt wird, wird bei der Berechnung des Energieverbrauchs für ein Gebäude genauso als interne Wärmegewinne berücksichtigt, wie die Wärme des Herds, des Fernsehers, des PCs und so weiter. Das bedeutet, dass die Wärme, die dadurch im Gebäude vorhanden ist, mit der Heizungsanlage nicht erzeugt werden muss. Es wird also auch Energie eingespart. Lediglich in den heißen Sommermonaten kann man von Verlusten sprechen, wenn keine Heizung benötigt wird.

Man sieht, wie umfangreich das Thema Eneergieeinsparung ist. Mit einer saloppen Überschrift „Klimaschutz ist kinderleicht” ist es bei Leibe nicht getan. Es wäre notwendig, die einzelnen Aspekte nicht nur auf positive Sicht hin darzustellen, sondern auch eventuelle negative Punkte und gleichzeitig auf die damit verbundenen Gefahren, hinzuweisen.

Mit freundlichem Gruß

L. Kargl, Laim

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