Das reizte sogar lammfromme, geduldige Passanten und Anwohner zum Zorn: Kurz vor den weihnachtlichen Festtagen hoben Bagger vorm Pfarrheim St. Rupert auf dem Gehweg der Trappentreustraße ein großes Loch aus. Die so entstandene Baustelle wurde weiträumig abgesperrt. Passanten, Mütter mit Kinderwagen und Radler waren dadurch gezwungen, auf die belebte, gefährliche Fahrbahn der Trappentreustraße auszuweichen. Nachdem allerdings danach am St. Rupert-Brunnen nichts geschah, waren Ärger und Verdruss bei den Bürgern groß. Das äußerte sich unter anderem in Beschwerden, die bei Ludwig Wörner (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8), eingingen. Seit dem Frühjahr des vorigen Jahres wird vor dem Pfarrheim an einer modernen Brunnentechnik gearbeitet. Der beliebte Rastplatz vor dem Heim verwandelte sich in eine Dauerbaustelle. Die alte Technik stammt aus den 1960er Jahren. Mit ihr gab es immer wieder Probleme beim Wasserzufluss. Ihre aufwendige Sanierung durch das städtische Baureferat soll sicherstellen, dass der Brunnen künftig ohne Pannen sprudeln kann.
Überraschend kam dann aber rechtzeitig vor dem Fest Leben in die Baustelle. Das tiefe Loch wurde, nachdem der Brunnen an den Kanal angeschlossen worden war, wieder gefüllt, der Gehweg provisorisch für Fußgänger freigegeben. „Mit der jetzigen Instandsetzung der Brunnentechnik ist der Kanalanschluss auf öffentlichen Grund verlegt worden“, erklärt Nina Lindinger, Pressesprecherin des Baureferates. Der sei bis dahin auf privatem Grund unter einer Tiefgarage verlaufen. „Der neue Anschluss in sechs Meter Tiefe sollte noch vor dem Weihnachtsfest erfolgen“, so Lindinger. Bei den Erdarbeiten seien die Arbeiter jedoch in fünf Meter Tiefe auf Nagelfluh – eine besonders harte, in München äußerst selten vorkommende Gesteinsart – gestoßen. Diese Schicht abzutragen, habe sämtliche Arbeiten an der Baustelle verzögert, so die Pressesprecherin. Lindinger betont, jetzt könne der Gehweg wieder ungehindert benutzt werden. Allerdings müssten die Gehwegplatten noch verlegt werden. Wann das geschehe, sei vom Wetter abhängig. Geplant sei es für die zweite Woche des Januars.