Veröffentlicht am 26.01.2010 09:23

Ausstattung: mangelhaft


Von US
„Das Gerät sagt jedem Helfer, was genau zu tun ist. Im Prinzip sind es drei Schritte, die man befolgen muss.“ Roman Dreesbach vom BRK Krailling-Planegg bei der Demonstration eines Defibrillators. (Foto: US)
„Das Gerät sagt jedem Helfer, was genau zu tun ist. Im Prinzip sind es drei Schritte, die man befolgen muss.“ Roman Dreesbach vom BRK Krailling-Planegg bei der Demonstration eines Defibrillators. (Foto: US)
„Das Gerät sagt jedem Helfer, was genau zu tun ist. Im Prinzip sind es drei Schritte, die man befolgen muss.“ Roman Dreesbach vom BRK Krailling-Planegg bei der Demonstration eines Defibrillators. (Foto: US)
„Das Gerät sagt jedem Helfer, was genau zu tun ist. Im Prinzip sind es drei Schritte, die man befolgen muss.“ Roman Dreesbach vom BRK Krailling-Planegg bei der Demonstration eines Defibrillators. (Foto: US)
„Das Gerät sagt jedem Helfer, was genau zu tun ist. Im Prinzip sind es drei Schritte, die man befolgen muss.“ Roman Dreesbach vom BRK Krailling-Planegg bei der Demonstration eines Defibrillators. (Foto: US)

„Die Ausstattung im Pasinger Bahnhof bezüglich Notrufsäulen und auch Defibrillatoren ist einfach mangelhaft“, monierte Constanze Söllner-Schaar (SPD) in der jüngsten BA-Sitzung. Auf ihre Initiative brachte die SPD den Antrag ein, von der Deutschen Bahn eine entsprechende zeitgemäße Ausstattung zu fordern. Der BA unterstützte den Antrag einstimmig.

„In München erleiden mehr als fünf Menschen pro Tag einen plötzlichen Herztod. Die meisten Patienten sterben noch am Notfallort oder in der Klinik”, begründete sie ihren Antrag. Könne ein Opfer innerhalb der ersten Minuten mit einem Elektroschock behandelt werden, steige die Überlebenschance auf 90 Prozent. Danach sinke die Wahrscheinlichkeit um zehn Prozent pro Minute.

Armutszeugnis für die Bahn

Schließlich sei der Pasinger Bahnhof der drittgrößte in Bayern. „Da dort viele Menschen unterwegs sind, sollte mindestens ein öffentlich zugänglicher Defibrillator vorhanden sein“, so Söllner-Schaar. Alles andere sei ein Armutszeugnis für die Bahn. Ihr Parteikollege Richard Roth ergänzte: „Bisher lehnte die Bahn das Ansinnen ab aus Kostengründen.“

Eine der Nachbargemeinden Pasings, nämlich das südlich gelegene Planegg steht in Sachen öffentliche Defibrillatoren vorbildlich da. Insgesamt sieben Geräte hat die Gemeinde gekauft. „Die Anschaffungskosten für ein Gerät belaufen sich auf rund 1.200 Euro“, erwähnte Rettungssanitäter und zweiter stellvertretender Bereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes Krailling-Planegg (BRK), Roman Dreesbach.

„Auch die Wartungskosten sind unspektakulär. Im Prinzip muss man nur schauen, dass die Batterien funktionieren und das Verfallsdatum des Materials nicht überschritten wird“, so Dreesbach. „Und wenn wirklich ein finanzieller Engpass besteht, gibt´s die bundesweite Björn-Steiger-Stiftung, die einspringt.“

Von jedem Laienhelfer bedienbar

Das Gerät selbst sei eine geniale Erfindung, konstatierte Dreesbach. Bei jedem leblosen oder nicht ansprechbaren Menschen könne es Leben retten. „In drei Schritten kann jeder Laienhelfer den Defibrillator anlegen. Dann übernimmt das Gerät die Entscheidung, ob ein Elektroschock ausgelöst werden muss oder nicht.“ In dieser Zeit sei auch meist der Notarzt eingetroffen und könne schnell alle weiteren Maßnahmen einleiten.

Die Bahn selbst lässt sich für die Anschaffung eines Defibrillators Zeit. In der Münchner Presseabteilung gab es folgende Erklärung: „Es gibt im Bahnhof Pasing zurzeit keinen Defibrillator. Die Möglichkeit nach den Umbauarbeiten einen Defibrillator an einem geeigneten Platz anzubringen, ist gegeben. Dazu laufen bereits Gespräche mit zwei Vereinigungen, die das Gerät beschaffen würden.“

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