Obwohl die geplatzte Immobilienblase vor allem in überhitzten Märkten wie den USA oder Spanien die Immobilienpreise auf Talfahrt geschickt hat, gehen auch viele Deutsche von deutlich gefallenen Immobilienpreisen in Deutschland aus. Das ergab eine Studie des Baugeldvermittlers HypothekenDiscount.
Demnach nehmen 44,3 Prozent der Deutschen an, auch der deutsche Immobilienmarkt sei von einem Preisverfall betroffen. Sie sagen, drastisch gesunkene Hauspreise seien der Hauptgrund dafür, dass der Immobilienerwerb jetzt lohnt.
„Tatsächlich sind die Immobilienpreise in Deutschland jedoch seit Jahren weitgehend stabil. Sie liegen etwa auf dem Niveau der üblichen Inflationsraten”, sagt Kai Oppel von HypothekenDiscount. Lediglich in weniger attraktiven Lagen haben Häuser an Wert verloren, so etwa in einigen ländlichen Gegenden Ostdeutschlands, Mittelhessens oder des Saarlandes.
Überdurchschnittlich gestiegen ist der Wert von Immobilien in Ballungsräumen wie München, Frankfurt oder Düsseldorf und in Städten mit über 15-prozentigem Studentenanteil an der Gesamtbevölkerung. „Die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt ist jedoch abgekoppelt von den weltweiten Korrekturen zu betrachten. In Deutschland war der Markt für Wohneigentum niemals überhitzt”, sagt Oppel.
Lediglich die Hälfte der Befragten zeigt sich der Studie zufolge gut informiert über aktuelle Entwicklungen: 37,3 Prozent der Befragten wissen, dass der Kauf einer Immobilie sich zurzeit vor allem aufgrund der historisch günstigen Zinsen lohnt. 12 Prozent geben als wichtigsten Kaufgrund an, dass andere Kapitalanlagen riskant oder nicht rentabel sind. Oppel: „Tatsächlich sind die Kreditzinsen mit Konditionen zwischen 4 und 5 Prozent so günstig wie selten in der deutschen Geschichte.”