„Ohne Ehrenamtliche würde ein Stück vom Westend fehlen.“ Der Vorsteher des BA 8 (Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe), Ludwig Wörner (SPD), kennt „sein Viertel“. Und er weiß, welche Menschen „es am Laufen halten“. Deswegen nahm Wörner den traditionellen Jahresempfang des Lokalparlaments in den „Augustiner-Bräu-Stuben“ zum Anlass, allen, die Hirn und Hände für diesen Stadtteil rühren, zu ehren. Wörner: „Ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement.“ Rund 180 ehrenamtlich und in sozialen Bereichen engagierte Frauen und Männer waren der Einladung des BA zu diesem Treffen gefolgt. Wörner: „Der Stadtteil ist immer wieder für Überraschungen gut.“ Bis vor einer Woche habe es nur 77 Anmeldungen gegeben. Und nun seien doch „einige Leute” mehr gekommen. „Bayerische Musi“ und „griechischer Chor“ – das gehe im Westend wunderbar zusammen, meinte Wörner, als „d’Vorstadt Diatoniker“ und der Frauenchor des „Griechischen Hauses“ die Gäste unterhielten.
Wie bisher jedes Mal entwickelte sich der Empfang zur Kontakt-Börse. Jeder redete mit jedem. So auch diejenigen Mitglieder des Bezirksausschusses, die sich unter die Geladenen gemischt hatten. Gesichtet wurden darüber hinaus: die SPD-Stadträte Ulrike Boesser und Andreas Lotte, Stadtrat Florian Roth von den Grünen und die Vorsitzende des Nachbar-BA Sendling-Westpark, Ingrid Notbohm (SPD). Wörner dankte Werner Mayer, dem Geschäftsführer des „Augustiner Bräu“, dafür, dass die Brauerei die Veranstaltung „gesponsert” habe. Gleichzeitig „verabschiedete“ der BA-Vorsteher Christian Vogler, den „alten Wirt“ und begrüßte dessen Nachfolger in den „Bräustuben”, Markus Vogel.
Stellvertretend für alle Ehrenamtlichen hob der BA-Vorsitzende Udo Gerlicher, den Bildungsbeauftragten des Evangelischen Vereins München-Westend hervor. Dem 53-jährigen Vermessungs-Ingenieur liegt in dem multikulturellen Stadtteil nach seinen Worten daran, mit Vorträgen und Veranstaltungen das interreligiöse Leben im Viertel zu fördern. Überdies engagiert Gerlicher sich für die „Ökumenische Kinderkirche” in der evangelischen Auferstehungsgemeinde. Denn: „Unser Leitmotiv ist es, Kinder stark zu machen“, erklärt der fünffache Familienvater. Ebenso wie Udo Gerlicher lobte Wörner stellvertretend für alle „Ehrenamtlichen” die Beamten der Polizeiinspektion 14 Westend: Hans Reisbeck, Leiter der PI 14, Martin Englbrecht, Kontaktbeamter für das Viertel und Rudolf Stadler, zuständig für Sicherheitsaufgaben. Stadler ist darüber hinaus der Mann, der die Verbindung der Polizei zum BA hält. Wörner: „Es ist nicht üblich, dass man so gute Kontakte mit der Polizei hat.“ Wann immer es Probleme gebe. Ein Anruf genüge und schon seien sie aus der Welt geschafft.
Wer das Vorurteil verinnerlicht hat, „die Jugend interessiert sich für nichts”, der wurde an diesem Abend eines Besseren belehrt. Durch den Pfadfinder-Stamm St. Rupert zum Beispiel. Quirin Poltinger, vom Vorstand der rund hundert Pfadfinder – etwa ein Viertel davon sind Mädchen und junge Frauen – , sagt: „Wir wollen mit offenen Augen durchs Leben gehen und den Kindern Prinzipien und Werte vermitteln”. Über das Motto der Pfadfinder: „Jeden Tag eine gute Tat“, amüsierten sich ein Dutzend junge Leute, die in den „Bräu-Stuben“ mitfeiern durften. Ihr Vorsatz ist es, Kindern das Diskutieren nahezubringen und damit ihre eigene Meinung zu schärfen. Für eine Freizeit im Sommerlager in Belgien – sie wird vom 30. Juli bis 14. August stattfinden – sind noch Plätze frei. Nähere Informationen: www.rupertscouts.de