Veröffentlicht am 03.07.2008 17:02

Fitter Rücken auf zwei Rädern


Von red
Radfahren ohne Rückenschmerzen - mit der richtigen Haltung funktioniert's. (Foto: www.pd-f.de / r-m)
Radfahren ohne Rückenschmerzen - mit der richtigen Haltung funktioniert's. (Foto: www.pd-f.de / r-m)
Radfahren ohne Rückenschmerzen - mit der richtigen Haltung funktioniert's. (Foto: www.pd-f.de / r-m)
Radfahren ohne Rückenschmerzen - mit der richtigen Haltung funktioniert's. (Foto: www.pd-f.de / r-m)
Radfahren ohne Rückenschmerzen - mit der richtigen Haltung funktioniert's. (Foto: www.pd-f.de / r-m)

Beinahe 70 Prozent der Bundesbürger leiden - zumindest gelegentlich - unter Rückenschmerzen - mit steigender Tendenz. Eine der Hauptursachen der Volkskrankheit: Bewegungsmangel. Sitzende Tätigkeiten führen dazu, dass Hexenschuss und Bandscheibenvorfall hierzulande fast so alltäglich sind wie eine Erkältung. Gleichzeitig sind Millionen von Deutschen mit dem Fahrrad unterwegs - als Pendler ins Büro oder zur Schule, als Fitness-Sportler, am Wochenende auf Tour oder im Urlaub. Georg Stingel von der Aktion Gesunder Rücken begrüßt diese Entwicklung nicht nur aus Umweltgründen: „Radfahren stärkt nicht nur die Beine, sondern sorgt im ganzen Körper für Bewegung und hält den Stoffwechsel in Schwung - alles Faktoren, die für einen schmerzfreien, gesunden Rücken wesentlich sind.“

Ganz wichtig beim Radfahren ist die richtige Haltung auf dem Fahrrad. Für den Freizeitradler ist eine um 15 bis 20 Prozent aus der Senkrechten nach vorne geneigte Position ideal. Das bringt mehr Druck auf die Pedale und setzt den Rücken einer „Vorspannung“ aus: Die Rückenmuskulatur wird aktiviert, stabilisiert die Wirbelsäule und hilft sogar ein wenig beim Treten mit. Für eine optimale Sitzhaltung sorgen die sechs Parameter Sitzhöhe, Sattelposition, Sattelneigung, Lenkerhöhe, Lenkerneigung und Sitzlänge, auf die schon bei der Auswahl eines Fahrrades geachtet werden sollte.

„Wohlfühlposition hat Priorität”

Die Rahmenhöhe ist längst nicht mehr die einzige relevante Größe; auch der Abstand vom Sattelrohr zum Steuerrohr und der Höhenunterschied zwischen beiden ist wichtig. „Die Wohlfühlrückenposition hat absolute Priorität“, so Georg Stingel. „Bis man völlig beschwerdefrei sitzt, muss man meist verschiedene Sattel- und Lenkerpositionen ausprobieren.“ Wer sein Fahrrad richtig einstellt, beugt Überlastungen des Lendenwirbelbereichs und einer Überstreckung der Halswirbelsäule vor, auch Reizungen der Hände und Knie lassen sich so vermeiden - alles häufige Beschwerden bei „sportlicher“ Sitzhaltung. Stingel warnt jedoch vor einer generellen Ablehnung des sportlichen Radfahrens: „Auch auf dem Rennrad kann man völlig ohne Schmerzen radeln, wenn die Position stimmt und dem Körper ein wenig Anpassungszeit gegeben wird.“

Ein Risikofaktor ist jedoch auch mit einer perfekten Sitzposition nicht ausgeschaltet: Stoßbelastungen, wie sie beim Überfahren von Bordsteinkanten oder Schlaglöchern entstehen, sowie Dauervibrationen, die alle nicht völlig glatten Fahrbahnen ständig auslösen. Um diesen Problemen beizukommen, hat sich die Industrie in den letzten Jahren einiges einfallen lassen, etwa ergonomisch geformte Lenkergriffe mit großer Auflagefläche und weich gepolsterte Gelsättel. Eine besondere Rolle bei der Stoßminderung spielt jedoch die Vollfederung: Sie kann die Vibrationsbelastung beim Radfahren um bis zu 35 Prozent reduzieren, was eine deutliche Schonung von Rücken und Gelenken bedeutet. Ein zusätzliches Plus: Durch die Stoßdämpfer verbessert sich die Straßenlage und der Bodenkontakt des Fahrrades. Sparsame Radfahrer können durch eine spezielle Bereifung einen Effekt zu erzielen, welcher der Vollfederung zumindest nahe kommt.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.agr-ev.de .

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