Veröffentlicht am 10.07.2008 12:14

„Vorbild für andere Schulen”


Von SB
Die Konzertband begeisterte die Zuschauer. (Foto: pi)
Die Konzertband begeisterte die Zuschauer. (Foto: pi)
Die Konzertband begeisterte die Zuschauer. (Foto: pi)
Die Konzertband begeisterte die Zuschauer. (Foto: pi)
Die Konzertband begeisterte die Zuschauer. (Foto: pi)

Die Präventionstage 2008, die der Präventions- und Suchthilfeverein Condrobs in diesem Jahr erstmalig veranstaltete, hatten in der vergangenen Woche ihr großes Finale: Mit einem bunten Mix aus Musik, Tanz, Theater, Akrobatik, Improvisation, Grafik- und Fotodesign präsentierten die sieben be­teiligten Münchner Schulen vor rund 550 Zuschauern die Ergebnisse ihrer Präv­entions-Workshops in der Reit­halle München. Ge­meinsam mit Inside @ School (Justin-Rockola-Sofort­hilfe e.V. in Zusammen­arbeit mit Condrobs e.V.) hatten die Schüler­Innen in den vergangenen Wochen Themen wie Leistungs­druck, Suchtver­hal­ten, Mobbing und Ernährung behandelt und ihre Gedanken bzw. Erkennt­nisse dazu kreativ verarbeitet.

Die Grußworte der Abschluss­veran­staltung sprachen Hans-Ulrich Pfaff­mann, Vorstandsmit­glied Condrobs e.V. und Mit­glied des Landtages, Christine Strobl, 2. Bürger­meisterin München und Schirm­herrin der Prä­ventions­tage sowie Gisela Rockola, die Vorstandsvorsit­zen­de der Justin-Rockola-Soforthilfe e.V. Ge­mein­sam lobten sie das Engage­ment der SchülerInnen und be­tonten den hohen Stellenwert früh­zeitiger Suchtprä­ven­tion durch die Lebens­kompetenz­förderung junger Menschen.

Sich und etwas bewegen

„Sich bewegt“ haben sich die SchülerInnen bereits bei der Auftaktveran­stal­tung im Mai, dem Sponsorenlauf der Justin-Rockola-Soforthilfe. Unter dem Motto „gemeinsam etwas bewegen“ standen sinngemäß auch die Präventi­onstage selbst: „Es geht um das Engagement bzw. die Aktivität für die Ge­meinschaft mit dem Ziel, vor­handene Kreativität und Energie für etwas Posi­ti­ves zu nutzen und dadurch Lebenskompetenzen zu vertiefen“, erläuterte Anne Lubinski, Bereichsleiterin Prävention bei Condrobs.

Gefördert würden wäh­rend der Präventionstage der Umgang mit und der Ausdruck von Gefühlen – einem zentralen Moment der Präventionsarbeit. Indem die SchülerInnen sich auf kreative Art und Weise mit sich selbst sowie mit Themen, die sie be­schäftigen, auseinandersetzten, würden sie dafür sen­sibili­siert, wie sie Ansprüche und Einflüsse von außen erleben und ihnen be­gegnen. Die Fähigkeit, mit Schönheits­idealen, Leistungsdruck, Ausgren­zung oder dem Angebot von Konsummitteln umzugehen, wirkt dem Verdrän­gen, Ausweichen und der Kom­pensation von Problemen entgegen. So gab auch die Abschlussveranstaltung – neben der Gelegenheit zum Erfah­rungs­austausch – dem Projekt einen passenden Rahmen: Denn das Auftreten auf der Bühne übt den Umgang mit Emotionen, die bei vielen SchülerInnen mit Aufregung und Anspannung begannen, doch mit einem Glücksgefühl bzw. Stolz auf die eigenen Leistung endeten.

„Kunst von uns“

Die akrobatischen Leistungen der Stelzen­läuferInnen und EinradfahrerInnen der Maria-Probst-Realschule sorgten ebenso für überwältigenden Applaus wie die Theaterstücke der Werner-von-Siemens- und der Willy-Brandt-Realschule, die Jazz- und Konzertband der Hermann-Frieb-Realschule sowie die Bigband des Elsa-Brändstöm-Gymnasiums. Begeistert war das Publikum auch von den tänzerischen Einlagen der Ludwig-Thoma-Realschul-Dancers und den Ge­sangstalenten der Wilhelm-Busch-Realschule. Für den Erfolg der Veran­stal­tung sprachen zudem die strahlenden Gesichter der SchülerInnen, die die Arbeiten der Foto-, Graphik- und Kunstdruck-Workshops ausstellten. Unter dem Motto „Kunst von uns“ unter­stützten sie durch den Verkauf ihrer Kunst­werke die Arbeit von Inside @ School und tragen somit zum weiteren Fortbe­stehen der Präventionsarbeit an ihren Schulen bei.

„Der Erfolg unserer Arbeit bestätigt die Notwendigkeit, den SchülerInnen eine frühzeitige, niedrig­schwel­lige und individuelle Hilfe anzu­bieten, damit sich Abhängigkeiten erst gar nicht manifestie­ren können“, betonte Anne Lubinski. „Wir freuen uns sehr, dass sich so viele SchülerInnen begeistert für das Projekt engagiert haben und hoffen, damit auch Vorbild für andere Schulen sein zu können.“ Vorbildlich engagiert waren nicht zuletzt auch die vielen fleißigen HelferInnen der Ludwig-Thoma-Realschule, die vor und hinter den Kulissen unter Leitung der Lehrerin Christina Pfeiffer für einen reibungslosen Ablauf und das Wohl aller Gäste sorgten.

Prävention vor Ort

Die MitarbeiterInnen von Inside @ School sind Ansprech­partnerInnen für Schüler­Innen, Eltern und LehrerInnen und bieten direkt vor Ort an den Münch­ner Schulen Unterstützung an, um auf möglichst kurzem Weg frühzeitig poten­zielle Suchtgefährdung zu erkennen und zu verhindern. Schwer­punktthemen der Beratung sind Kon­flikte in der Schule, Gewalt, Schwierig­keiten in Familie, Freundeskreis und Schule sowie Pro­bleme, die in Verbin­dung mit Alkohol-, Cannabis- und sonstigem Rausch­mittelkonsum stehen.

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