Die Präventionstage 2008, die der Präventions- und Suchthilfeverein Condrobs in diesem Jahr erstmalig veranstaltete, hatten in der vergangenen Woche ihr großes Finale: Mit einem bunten Mix aus Musik, Tanz, Theater, Akrobatik, Improvisation, Grafik- und Fotodesign präsentierten die sieben beteiligten Münchner Schulen vor rund 550 Zuschauern die Ergebnisse ihrer Präventions-Workshops in der Reithalle München. Gemeinsam mit Inside @ School (Justin-Rockola-Soforthilfe e.V. in Zusammenarbeit mit Condrobs e.V.) hatten die SchülerInnen in den vergangenen Wochen Themen wie Leistungsdruck, Suchtverhalten, Mobbing und Ernährung behandelt und ihre Gedanken bzw. Erkenntnisse dazu kreativ verarbeitet.
Die Grußworte der Abschlussveranstaltung sprachen Hans-Ulrich Pfaffmann, Vorstandsmitglied Condrobs e.V. und Mitglied des Landtages, Christine Strobl, 2. Bürgermeisterin München und Schirmherrin der Präventionstage sowie Gisela Rockola, die Vorstandsvorsitzende der Justin-Rockola-Soforthilfe e.V. Gemeinsam lobten sie das Engagement der SchülerInnen und betonten den hohen Stellenwert frühzeitiger Suchtprävention durch die Lebenskompetenzförderung junger Menschen.
„Sich bewegt“ haben sich die SchülerInnen bereits bei der Auftaktveranstaltung im Mai, dem Sponsorenlauf der Justin-Rockola-Soforthilfe. Unter dem Motto „gemeinsam etwas bewegen“ standen sinngemäß auch die Präventionstage selbst: „Es geht um das Engagement bzw. die Aktivität für die Gemeinschaft mit dem Ziel, vorhandene Kreativität und Energie für etwas Positives zu nutzen und dadurch Lebenskompetenzen zu vertiefen“, erläuterte Anne Lubinski, Bereichsleiterin Prävention bei Condrobs.
Gefördert würden während der Präventionstage der Umgang mit und der Ausdruck von Gefühlen – einem zentralen Moment der Präventionsarbeit. Indem die SchülerInnen sich auf kreative Art und Weise mit sich selbst sowie mit Themen, die sie beschäftigen, auseinandersetzten, würden sie dafür sensibilisiert, wie sie Ansprüche und Einflüsse von außen erleben und ihnen begegnen. Die Fähigkeit, mit Schönheitsidealen, Leistungsdruck, Ausgrenzung oder dem Angebot von Konsummitteln umzugehen, wirkt dem Verdrängen, Ausweichen und der Kompensation von Problemen entgegen. So gab auch die Abschlussveranstaltung – neben der Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch – dem Projekt einen passenden Rahmen: Denn das Auftreten auf der Bühne übt den Umgang mit Emotionen, die bei vielen SchülerInnen mit Aufregung und Anspannung begannen, doch mit einem Glücksgefühl bzw. Stolz auf die eigenen Leistung endeten.
Die akrobatischen Leistungen der StelzenläuferInnen und EinradfahrerInnen der Maria-Probst-Realschule sorgten ebenso für überwältigenden Applaus wie die Theaterstücke der Werner-von-Siemens- und der Willy-Brandt-Realschule, die Jazz- und Konzertband der Hermann-Frieb-Realschule sowie die Bigband des Elsa-Brändstöm-Gymnasiums. Begeistert war das Publikum auch von den tänzerischen Einlagen der Ludwig-Thoma-Realschul-Dancers und den Gesangstalenten der Wilhelm-Busch-Realschule. Für den Erfolg der Veranstaltung sprachen zudem die strahlenden Gesichter der SchülerInnen, die die Arbeiten der Foto-, Graphik- und Kunstdruck-Workshops ausstellten. Unter dem Motto „Kunst von uns“ unterstützten sie durch den Verkauf ihrer Kunstwerke die Arbeit von Inside @ School und tragen somit zum weiteren Fortbestehen der Präventionsarbeit an ihren Schulen bei.
„Der Erfolg unserer Arbeit bestätigt die Notwendigkeit, den SchülerInnen eine frühzeitige, niedrigschwellige und individuelle Hilfe anzubieten, damit sich Abhängigkeiten erst gar nicht manifestieren können“, betonte Anne Lubinski. „Wir freuen uns sehr, dass sich so viele SchülerInnen begeistert für das Projekt engagiert haben und hoffen, damit auch Vorbild für andere Schulen sein zu können.“ Vorbildlich engagiert waren nicht zuletzt auch die vielen fleißigen HelferInnen der Ludwig-Thoma-Realschule, die vor und hinter den Kulissen unter Leitung der Lehrerin Christina Pfeiffer für einen reibungslosen Ablauf und das Wohl aller Gäste sorgten.
Die MitarbeiterInnen von Inside @ School sind AnsprechpartnerInnen für SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen und bieten direkt vor Ort an den Münchner Schulen Unterstützung an, um auf möglichst kurzem Weg frühzeitig potenzielle Suchtgefährdung zu erkennen und zu verhindern. Schwerpunktthemen der Beratung sind Konflikte in der Schule, Gewalt, Schwierigkeiten in Familie, Freundeskreis und Schule sowie Probleme, die in Verbindung mit Alkohol-, Cannabis- und sonstigem Rauschmittelkonsum stehen.