Seit vielen Jahrzehnten steckt der Musiker Heinrich Klug mit seiner Leidenschaft für Musik ein großes Publikum von Alt und Jung an. Er war 37 Jahre lang erster Solocellist der Münchner Philharmoniker und gründete Ende der achtziger Jahre dessen Abonnentenorchester. Vor 33 Jahren rief er die Kinderkonzerte der Münchner Philharmoniker ins Leben, die er immer noch mit viel Begeisterung und Engagement konzipiert und betreut. Auch seiner politischen Überzeugung verleiht er mit Hilfe der Musik Nachdruck: zum Beispiel war er Mitorganisator des Benefizkonzerts gegen den Südring im Gautinger Bosco.
Gerade waren Sie mit Ihrem Kinderkonzert „Karneval der Tiere“ im Planegger Kupferhaus zu sehen. Konzertieren Sie gern hier?
H.K.: Es ist ein schönes Haus! Wir waren als Ensemble schon zum zweiten Mal zu Gast. Atmosphäre, Akustik – alles ist wunderbar dort. Auch an anderen Plätzen im Würmtal spiele ich sehr gern. Allen voran das Gautinger Bosco. Oder nehmen wir unsere kleine, stimmungsvolle Buchendorfer Kirche St. Michael. Da gebe ich heuer zum 38. Mal ein Adventskonzert. Die tollsten Kollegen unterstützen mich dort. Und die Kirche ist immer rappelvoll.
Im ganzen Würmtal gibt es eine große Dichte an Künstlern, die natürlich alle ihre Projekte verfolgen und ihren Engagements nachgehen. Finden sich trotzdem Berührungspunkte auf der Bühne?
H.K.: Hin und wieder ja. Das beste Beispiel dafür war im vergangenen September unser Benefizkonzert gegen den Südring im Bosco. Gott sei dank ist dieser Autobahnring abgewendet. Er wäre für uns alle hier im Würmtal eine Katastrophe gewesen. Einen engen Kontakt pflege ich übrigens auch zu den Gautinger Puppenspielern und gehe regelmäßig mit ihnen auf Tournee, zum Beispiel an diesem Wochenende in meiner Heimatstadt Dresden. Auch Musica Sacra in Planegg gehören dazu, wo ich seit vielen Jahren mit Kinderkonzerten und anderen Veranstaltungen zu Gast bin.
Als Begründer der Kinderkonzerte der Philharmoniker liegt Ihnen die musikalische Bildung der Kleinsten am Herzen. Nun betreuen Sie diese Reihe schon seit 33 Jahren. Gehen Ihnen denn die Ideen dazu nicht langsam aus?
H.K.: Überhaupt nicht! Wir haben schon feste Pläne fürs nächste und fürs übernächste Jahr. Das nächste Programm widmen wir Mozart, das folgende Beethoven. Mit beiden werden wir auch im Kupferhaus konzertieren. Das ist schon abgesprochen.
Sie wohnen seit 1973 in Buchendorf, das ja erst 1978 zu Gauting eingemeindet wurde. Fühlen Sie sich als Gautinger?
H.K.: Ich bezeichne mich ganz eindeutig als Buchendorfer. Bei allem beruflichen Trubel und den Konzertreisen finde ich hier die nötige Ruhe und Zurückgezogenheit. Die Natur, der wunderbare Wald rundherum mit der Keltenschanze und dem nahen Forst Kasten sind Orte zum Auftanken. Ich versuche täglich zu joggen, zu spazieren oder Rad zu fahren.
Gibt es denn eine Lieblingsecke in Buchendorf, die Sie gerne empfehlen?
H.K.: Naturliebhaber fühlen sich automatisch hier wohl. Ich schätze übrigens auch Kiefls Café und Restaurant. Sie kochen gut und man ist im kleinen oder im großen Familien- und Freundeskreis willkommen. Buchendorf hat ganz zauberhafte kleine Plätze. Eigentlich bin ich aus purem Zufall hier gelandet und mittlerweile fühle mich hier sehr verwurzelt.