»Jeder, der über diese Schwelle tritt, soll hier Heil und Trost erfahren« - mit diesen Worten und drei Schlägen seines Hirtenstabs öffnete Erzbischof Reinhard Marx die Pforten der Kirche im neuen Pfarrzentrum St. Nikolaus in Neuried. Ganz Neuried schien auf den Beinen, als am Kirchweihsonntag der derzeit modernste Kirchenbau des Bistums geweiht wurde. Erzbischof Marx zog in einer Prozession von der zu klein gewordenen alten Pfarrkirche in das neue Zentrum, das seit 2006 für über 9 Millionen Euro am Maxhofweg entstand. Lange haben die Neurieder Katholiken auf ihre neue Kirche warten müssen, doch die Weihe soll, so Marx, kein Ende sein, sondern ein Anfang: Eine Kirche sei nur ein Zeichen; jeder Gläubige solle selbst Kirche sein, in der Gesellschaft Zeichen setzen und so eine »Kirche aus lebendigen Steinen« mitbauen. Kirche solle »modern sein, aber nicht modisch sein«, so Marx, denn sie stehe in der Welt, sei aber nicht nur ein Verein mit sozialem Auftrag. Bei der Weihe setzte Reinhard Marx die Reliquien des römischen Märtyrers Martialis und des 1988 seliggesprochenen Redemptoristenpaters Kaspar Stanggassinger (1871-1899) im Altar bei. »So verbinden wir uns mit dem Weg der Kirche durch die Geschichte, vor allem mit denen, die ihren Kopf hingehalten haben und die auf’s Ganze gegangen sind«, erklärte der Erzbischof. Ganz fertig ist der Kirchenbau noch nicht: Zur Karwoche 2009 wird vor dem Zentrum ein Großkreuz aufgestellt und ein Kreuzweg zur alten Pfarrkirche angelegt. job