Im Zuge der vom Stadtrat beschlossenen Bebauung und Nachnutzung des Geländes des ehemaligen Bahnhofes und des Bahnbetriebswerkes in Thalkirchen soll auch ein Konzept vorgelegt werden, wie vor Ort in geeigneter Weise die Erinnerung an den Münchner Abschnitt der legendären Isartalbahn (zwischen dem Isartalbahnhof und Großhesselohe) gefördert wird. Das haben die CSU-Stadträte Michael Kuffer, Manuela Olhausen und Georg Kronawitter beantragt. Die drei Stadträte schlagen einen Technik-Geschichts-Pfad vor, da die Trasse an vielen Stellen durch den Fuß- und Radweg noch gut erkennbar und auf Dauer gesichert ist. Der BA 19, die eisenbahnhistorische Szene Münchens (z.B. Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V., Bayerischer Localbahnverein e.V.) sowie örtliche Schulen wollen die Stadträte bei der Umsetzung ebenso wie private Sponsoren einbinden. Der Gedanke, der 1887 bei der Gründung der Localbahn AG (LAG) maßgeblich war, passe heute mehr denn je in die verkehrspolitische Landschaft: der breiten Großstadtbevölkerung einen bequemen und preisgünstigen Zugang zu den Erholungsmöglichkeiten der Landschaft südlich Münchens zu bieten. Der Erfolg stellte sich insbesondere im weitgehend auf Münchner Gebiet liegenden Nord-Abschnitt zwischen Thalkirchen und Höllriegelskreuth rasch ein, so dass bald ein zweites Gleis nötig wurde. Ab 1900 wurde dieser Teil umweltfreundlich mit einer elektrischen Bahn betrieben wurde. Weil der Bahnübergang an der Brudermühlstraße dem Ausbau des Mittleren Rings im Weg war, drängte die Stadt ab 1963 auf die Stilllegung des Nordabschnitts Isartalbahnhof-Thalkirchen. Im Mai 1964 fuhr der letzte Personenzug auf diesem Abschnitt. Etliche Bücher und Internetseiten halten die Erinnerung an die Isartalbahn aufrecht. Angesichts der bevorstehenden Überbauung eines Teils des Thalkirchner Areals einerseits und dem Bestreben eines Investors andererseits, die heute noch vorhandenen Bahnbetriebsgebäude behutsam einer neuen Nutzung zuzuführen, sollte die Stadt München den Weg für eine verkehrs- und technikgeschichtliche Würdigung vor Ort frei machen, so die drei Stadträte. saz