Im Jahr 2021 feiert die Polizeiinspektion Poing ihr 50-jähriges Bestehen. Seit Dezember 1971 sorgen die Polizistinnen und Polizisten für Sicherheit in Poing und den umliegenden Gemeinden. Im November fand im Feuerwehrgerätehaus in Poing nun eine kleine Gesprächsrunde statt, bei der zwei Generationen an Polizeibeamten aufeinandertrafen.
Anton Kapsner und Kurt Tschauner, zwei Schichtbeamte der ersten Stunde der Polizei Poing, sowie Polizeikommissarin Bianca Nahodyl und Polizeihauptmeister Simon Barnerßoi, stellvertretend für eine neue, moderne Generation bei der Polizei, wurde mit dem Gespräch ein direkter Austausch ermöglicht. Im Laufe der Unterhaltung wurden immer wieder Unterschiede zwischen dem Arbeitsalltag damals und heute deutlich. Jedoch fanden sich auch zahlreiche Gemeinsamkeiten.
Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass die Gemeinde Poing im 19. Jahrhundert zugehörig zum Gendarmeriekommando Anzing war. Eine erste größere Organisationsreform der Bayerischen Polizei fand zwischen 1957 und 1962 statt. Zahlreiche kleine Stationen wurden aufgelöst und dafür „Großraumstationen“ in zentral gelegenen Orten eingerichtet. So war für den gesamten Landkreis Ebersberg ab diesem Zeitpunkt die Landespolizeiinspektion Ebersberg zuständig.
Infolge des fortwährenden Bevölkerungszuwachses wurde in der Markomannenstraße in Poing eine neue Landespolizeistation errichtet. Mit rund 30 Beamten nahm diese unter Leitung des 30-jährigen Polizeiinspektors Wolfgang Ernst am 1. Dezember 1971 den Betrieb auf und betreute damalig die Gemeinden Anzing, Forstinning, Markt Schwaben, Pliening, Poing, Vaterstetten und Zorneding.
Anton Kapsner erinnert sich gut an die Anfänge der Landespolizeistation zurück. So habe er damals mit gerade einmal 27 Jahren die Leitung einer der ersten Dienstgruppen übernehmen dürfen. Er sei seiner Zeit der wohl jüngste Beamte mit einer solchen Funktion weit und breit gewesen, so Kapsner. Seine Dienstgruppenbeamten waren erst Anfang 20 und nach nur wenigen Monaten Außendiensterfahrung nach Poing gewechselt.
1972 erhielt die Landpolizei die Bezeichnung „Landespolizei“ und wurde in den folgenden Jahren bis 1978 grundlegend umorganisiert. Die Landespolizeistation Poing wurde 1979 in Polizeiinspektion umbenannt und zugleich direkt der neu errichteten Polizeidirektion Erding nachgeordnet.
Aufgrund weiterhin stark ansteigender Bevölkerungszahlen im Zuständigkeitsbereich der Landespolizeistation Poing wurden stetig Stellen für zusätzliches Personal geschaffen, was eine Aufstockung des Dienstgebäudes im Jahr 1982 notwendig machte.
Im Jahr 1988 wurde mit der Errichtung der Polizeistation in Vaterstetten der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger wahr. Die Leitung der in Containerbauweise errichteten Station wurde damalig von Polizeihauptkommissar Anton Kapsner übernommen, der sich zuvor vom Dienstgruppenleiter bis zum stellvertretenden Dienststellenleiter der Polizei Poing hochgearbeitet hatte. Er und sein Team betreuten ab diesem Zeitpunkt die Gemeinden Vaterstetten und Zorneding.
Die ständige Fortentwicklung der Polizei - Einführung der Arbeitsplatzcomputer (APC) Anfang der 90er, Umstellung auf Microsoft Windows im Jahr 1997, Neuerungen beim Datenschutz, Einstellung von Beamtinnen – machten 1998 einen Anbau der Polizeiinspektion Poing mit modernen Räumlichkeiten erforderlich.
Zum 1. Januar 2013 wurde die Polizeistation Vaterstetten schließlich aufgelöst. Das Personal wurde in den Dienstbetrieb der Polizeiinspektion Poing integriert. Gleichzeitig wurde die Station zu einer Polizeiwache herabgestuft und bis zum 30. September 2015 von zwei Beamten betreut.
Unter Leitung von Polizeioberrat Helmut Hintereder, der im Januar 2009 die Dienststelle in Poing von EPHK Rudolf Hochhard übernahm, sorgen derzeit über 60 Beamtinnen und Beamte sowie mehrere Polizeiangestellte für die Sicherheit der rund 77.600 Bürger im nördlichen Landkreis Ebersberg