Der ehemalige Straßenbahnbetriebshof an der Zschokkestraße soll sich schon bald in ein „lebendiges städtisches Quartier“ verwandeln. Dort, wo jetzt noch ödes Brachland das Bild bestimmt, sollen auf einer Fläche von rund 44.000 Quadratmetern öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Vorausgesetzt, es läuft alles wie geplant, wird Ende 2009 mit dem Bau begonnen werden. Das neue Quartier soll auch für „Alt-Laimer“ von Nutzen sein. Weil es in dem Stadtteil seit Jahren an Plätzen mangelt, an denen Kinder betreut werden können, ist in den Plänen für die Neubauten auch die starke Nachfrage in Laim berücksichtigt worden. Acht Kindergarten- und sechs Kinderkrippengruppen soll es auf dem ehemaligen Tram-Gelände geben. „Das ist sehr zu begrüßen“, sagte bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses 25 (Laim) der Vorsteher der CSU-Fraktion Peter Stöckle.
Als erfreulich wertete der BA ebenfalls, dass im Bebauungsplan vorgesehen ist, auf dem Areal 120 Plätze zur Pflege alter Menschen einzurichten. Und, dass eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen integriert werden soll. Auch Spiel- und Grünflächen für Kinder und Jugendliche wird es geben, wenn denn alles, was geplant ist, in die Tat umgesetzt werden wird. Obwohl Stöckle meinte, der BA dürfe nicht immer nur kritisieren, schloss er sich der Kritik der SPD-Fraktion an. Die will mehr Stellplätze für Autos von Bewohnern des Neubaugebiets als im Augenblick vorgesehen sind. Ingo Benn von der Fraktion der Grünen verlangte darüber hinaus, es müssten neben Stellplätzen für Autos auch solche für Fahrräder und deren Anhänger geschaffen werden.
Laut „Verkehrsentwicklungsplan” für das neue Quartier soll der „motorisierte Verkehr” von der Hans-Thonauer-Straße nur als Stichstraße in das Gebiet führen. Eine durchgehende Verbindung zur Westendstraße wird es nicht geben. Es gelte, einen „Schleichverkehr zu vermeiden“. Das Planungsreferat begründet die knappe Anzahl genehmigter Stellplätze damit, dass die Bewohner so vor zusätzlichen Lärm- und Schadstoffbelastungen geschützt würden. Davon abgesehen sei das Straßennetz nur begrenzt leistungsfähig. Für Leute, die nicht dort wohnten, seien die öffentlichen Nahverkehrsmittel, Tram und U-Bahn, nur weniger als 400 Meter entfernt, heißt es. Trotz manch erfreulicher Aussichten, die der Bebauungsplan für das Viertel in Laim verheißt, sparte besonders der Bauausschuss des Lokalparlaments nicht mit Kritik an der zu erwartenden Stellplatzsituation. Er fürchtet, dass es künftig ein sehr viel stärkeres Verkehrsaufkommen geben wird als das bislang der Fall ist. Deshalb sei zu einseitig darauf gesetzt worden, dass das Neubaugebiet gut zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sein werde. Das aber gehe zu Lasten der Nachbarschaft und der Umgebung.
Der BA fordert deswegen, es müsse ausreichend Platz für die Autos der Anlieger und für die Lastkraftwagen der Gewerbetreibenden geschaffen werden. Der öffentliche Raum dürfe nicht weiter durch das wilde Parken von gewerblich genutzten Fahrzeugen in reinen Wohngebieten, auf der Fahrbahn in zweiter Reihe, auf Rad- und Gehwegen sowie auf Grünflächen belastet werden. Das Stadtteilparlament verabschiedete einstimmig die vom Unterausschuss Bau formulierte Forderung nach genügend Stellplätzen. Daneben will der BA detailliert darüber informiert werden, wie das Gebiet verkehrstechnisch erschlossen werden wird.