„Wir ehren die Toten und gedenken heute ihrer zur Mahnung an den Frieden!“, begann Bürgermeister Christoph Göbel die eindringliche Feierstunde zum Volkstrauertag. Unter Teilnahme von Pfarrer Anton Schönauer, von Vertreter der Veteranen- und Reservisten-Kameradschaft, darunter des CSU-Vorsitzenden und ehemaligen Berufsoffiziers und Reservisten Volker Eichbaum, sowie des Vdk Ortsverband Planegg-Gräfelfing, der Freiwilligen Feuerwehr, der Schützenvereine, der Gräfelfinger Böllerschützen, zahlreiche Gemeinderäte, Parteivertreter und vielen Bürgern fand die bewegende Trauerfeier am Eichendorffpatz statt.
Gemeinde, VdK und die Veteranen- und Reservisten-Kameradschaft legten am Gedenkstein Kränze nieder. Sichtlich bewegt verfolgten die Gräfelfinger die Rede von Bürgermeister Christoph Göbel. „Wir trauern um Millionen Menschen, die aus der Mitte unseres Volkes und anderer Völker ihr Leben lassen mussten“, sagte er und spannte den Bogen von den unzähligen Opfern des ersten Weltkrieg bis zu den jüngsten Terroropfern und Toten in aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen.
Besonders der zweite Weltkrieg, „die Urkatastrophe des letzten Jahrhunderts“, forderte Abermillionen Tote. „Durch diesen Krieg verloren in jeder Stunde 1.045, in jeder Minute 17 Menschen ihr Leben!“, mahnte Göbel eindringlich.
Doch auch 63 Jahre nach dem Kriegsende ist das Blutvergießen noch nicht vorbei. „Über 200 Kriege fanden und finden seit 1945 auf der Welt statt. Die Zahl ihrer Opfer wird schon bald diejenige der Toten des Zweiten Weltkriegs übertroffen haben.“
Der Volkstrauertag wird jährlich am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent, zwischen Allerseelen und dem Totensonntag zum Gedenken an die Toten abgehalten, „auch um uns zum Nachdenken zu bringen, wie viel Tod und Verderben durch Menschenhand geschehen und wie großartig es ist, wenn wir über Jahrzehnte hierzulande in Frieden und Freiheit leben können“, so Göbel.
Frieden und Freiheit sei höchstes Gut, doch längst keine Selbstverständlichkeit. Jetzt herrsche hier Frieden, allerdings sei der nicht geschenkt. Jeder müsse seinen Teil dazu beitragen, dass wir auch in Zukunft in einem friedlichen vereinten Europa leben könnten. Diese Verantwortung könne keiner von sich weisen. „Für ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit unseres Rechtsstaates müssen wir aktiv eintreten“, appellierte Göbel.
Er dankte den Gräfelfinger Bürgern für ihre Anteilnahme am Volkstrauertag und betonte besonders die gelungene musikalische Umrahmung der Feierstunde durch die Blaskapelle Stockdorf.