Veröffentlicht am 13.11.2013 09:26

Gelöbnis zu Fairness, Regelbefolgung und Solidarität


Von E.S.
Hoffentlich keine einmalige Geste: Vorm Anstoß bekannten sich die beiden Spielführer zu Fairness, Regelbefolgung sowie Solidarität und reichten sich nach jahrelanger Rivalität zum ersten mal die Hand. (Foto: Manuela Werner)
Hoffentlich keine einmalige Geste: Vorm Anstoß bekannten sich die beiden Spielführer zu Fairness, Regelbefolgung sowie Solidarität und reichten sich nach jahrelanger Rivalität zum ersten mal die Hand. (Foto: Manuela Werner)
Hoffentlich keine einmalige Geste: Vorm Anstoß bekannten sich die beiden Spielführer zu Fairness, Regelbefolgung sowie Solidarität und reichten sich nach jahrelanger Rivalität zum ersten mal die Hand. (Foto: Manuela Werner)
Hoffentlich keine einmalige Geste: Vorm Anstoß bekannten sich die beiden Spielführer zu Fairness, Regelbefolgung sowie Solidarität und reichten sich nach jahrelanger Rivalität zum ersten mal die Hand. (Foto: Manuela Werner)
Hoffentlich keine einmalige Geste: Vorm Anstoß bekannten sich die beiden Spielführer zu Fairness, Regelbefolgung sowie Solidarität und reichten sich nach jahrelanger Rivalität zum ersten mal die Hand. (Foto: Manuela Werner)

Vergangenen Sonntag eröffnete Schiedsrichter Georg Weber um 14.30 Uhr das „Spiel der Woche“ zwischen SV Weichs und AEG Dachau auf dem Sportplatz Weichs. Es kündigte sich eine Partie mit viel Spannungspotenzial zwischen den Mannschaften an, doch das Match stand im Zeichen von „Fairplay München“: Nach jahrzehntelanger Rivalität der beiden Teams konnte bereits mit den Vorgesprächen und dem Spiel selbst ein kleiner Schritt in Richtung Annäherung getan werden. Vorm Anstoß bekannten sich die beiden Spielführer der Mannschaften zu Fairness, Regelbefolgung sowie Solidarität und gelobten: „Wir wollen heute die alten Rivalitäten zwischen den beiden Teams beenden und ein positives Zeichen für die Zukunft setzen.“

Regen und Rutschpartie

Das Wetter wollte überhaupt nicht mitspielen: Eisiger Dauerregen sorgte für schlechte Platzverhältnisse, beiden Teams war ein geordnetes Spiel daher kaum möglich. Große Pfützen auf dem Feld erschwerten den Spielern die Ballkontrolle, bremsten das Leder oder lenkten es in unvorhergesehene Bahnen. Weichs konnte dennoch schnell in Führung gehen, so dass sich die Spieler mit zwei Kisten Vorsprung in die Halbzeit verabschiedeten. In der zweiten Hälfte konnten die Dachauer Griechen jedoch zu einem 2:2 ausgleichen. Der nasse Platz, der keine gezielten spielerischen Aktionen zuließ, und die Tabellensituation – Weichs auf dem 5. Platz, die Dachauer nur einen Tabellenplatz drüber – ließen kurzzeitig die Emotionen hochkochen. Doch letztendlich siegte der Fairplay-Gedanke bei allen Anwesenden, die Fußballer besannen sich auf ihr öffentliches Versprechen vor Anpfiff, so dass sich nach dem Match alle die Hand reichen konnten.

Zu der Begegnung versammelten sich trotz strömenden Regens gut 130 taffe Zuschauer, die es sich nicht nehmen ließen, ihre Mannschaften anzufeuern. Einige suchten Unterschlupf unterm Vordach der Vereinsgaststätte, ein paar auch unter dem Dach der Stockschützen. Diejenigen, die keine Regenschirme dabei hatten oder empfindlich auf Kälte reagierten, wurden erfinderisch: Sie sahen sich das Spiel vom höher gelegenen Parkplatz aus im Auto sitzend an und gestalteten sich auf diese Weise ihr persönliches „Autokino-Fußball“, was dazu führte, dass Tore von einem begeisterten Hupkonzert begleitet wurden.

Dinner der Annäherung?

Nachdem die Spieler sich vom Schlamm befreit hatten, wurde die Pressekonferenz im trockenen und gemütlichen Vereinsheim abgehalten. Für ihr lobenswertes Spielverhalten wurden Weichs-Torhüter Martin Hofricher und AEG-Spieler Octavian Popescu zu den „Men of the Match“ ernannt. Die Fairplay-Kameraden sind nun angehalten, die freundschaftliche Annäherung ihrer Mannschaften aufrecht zu halten. Um einen weiteren Kontakt zu gewährleisten, übergaben „Spiel der Woche“-Organisator Christos Sofis und BFV-Funktionär Bernhard Slawinski den beiden Fußballern einen Gutschein für ein Abendessen für vier Personen inklusive Getränke im Wirtshaus Florians Brunnen in Dachau. Es liegt nun an den beiden jungen Männern einen Termin zu vereinbaren, an dem sie sich mit ihren Begleitpersonen zum gemeinsamen Dinner treffen und einen hoffentlich kommunikativen Abend fernab des Fußballplatzes miteinander verbringen.

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