Veröffentlicht am 21.01.2014 14:40

Der Tod - Kindern erklärt

Kinder haben viele Fragen zum Thema Tod. Bücher können helfen, die richtigen Antworten zu finden. (Foto: schwikart.de)
Kinder haben viele Fragen zum Thema Tod. Bücher können helfen, die richtigen Antworten zu finden. (Foto: schwikart.de)
Kinder haben viele Fragen zum Thema Tod. Bücher können helfen, die richtigen Antworten zu finden. (Foto: schwikart.de)
Kinder haben viele Fragen zum Thema Tod. Bücher können helfen, die richtigen Antworten zu finden. (Foto: schwikart.de)
Kinder haben viele Fragen zum Thema Tod. Bücher können helfen, die richtigen Antworten zu finden. (Foto: schwikart.de)

„Mama, warum ist Tante Elfriede gestorben? Mama, wann sterb ich? Erst in hundert Jahren?” Viele Kinder sind am Thema Tod sehr interessiert und vielen Erwachsenen fällt es schwer, die Dinge kindgerecht zu erklären. Dinge, die den Erwachsenen schließlich selbst unbegreiflich sind. Gibt es einen Todesfall im näheren Umfeld, versuchen Eltern manchmal, die Kinder vor dem Unvermeidlichen zu bewahren und reden mit beschönigenden Worten um den heißen Brei herum. Dabei, und das betonen Fachleute unisono, ist Kindern mit der Wahrheit viel mehr gedient. Man darf dabei nicht vergessen, dass Kinder die Äußerungen wortwörtlich nehmen. Schon das gebräuchliche christliche Bild, die Verstorbenen seien im Himmel, ist heutzutage problematisch. So mancher Vierjährige war bereits mit dem Flugzeug im Urlaub und hat sich mit eigenen Augen davon überzeugen können, dass da oben am Himmel keine Verstorbenen sind.

Viele Fragen – und die Antwort?

„Ein Himmel für Oma : Ein Bilderbuch über das Sterben und den Tod” von Antonie Schneider, illustriert von Betina Gotzen-Beek, hilft dabei, schon Kindergartenkinder behutsam an das Thema heranzuführen. Eines Morgens sitzt Chaja, Omas kleiner gelber Vogel, nicht mehr auf ihrer Stange. Sie ist krank. Und wenig später stirbt sie. „Musst du auch einmal sterben?”, fragen Valentin und Lena ihre Oma besorgt. Oma nickt. „Aber wisst ihr, Chaja lebt in unseren Herzen weiter, weil wir sie so lieb haben”, sagt sie. Und so wie der kleine Vogel lebt auch Oma nach ihrem Tod in Valentins und Lenas Erinnerung fort.

„Schaut Oma uns aus dem Himmel zu?”, „Nie mehr Oma-Lina-Tag?”, „Ist Oma jetzt im Himmel?” und noch viele Titel mehr setzen sich mit Omas Tod auseinander. Auch für Opa gibt es zahlreiche Varianten: „Hat Opa einen Anzug an?” von Jugendliteraturpreisträgerin Amelie Fried nimmt eindrucksvoll den Blickwinkel des Kindes ein. Viele Autoren bedienen sich auch der Tierwelt: „Leb wohl, lieber Dachs”, „Abschied von Opa Elefant”, „Der alte Bär muss Abschied nehmen”. Ein schönes, tröstliches Bild liefert „Abschied von der kleinen Raupe”: Eines Tages ist die Raupe nicht mehr da...

Konkreter wird Georg Schwikart in „Von Sterben, Tod und Trauer den Kindern erzählt”. Einfühlsam zeigt der Autor, dass Sterben zum Leben gehört. Er macht Kinder mit den Gefühlen der Trauer vertraut und erzählt ihnen, wie sich Christen, aber auch Gläubige anderer Religionen das Leben nach dem Tod vorstellen. Ein Buch, das Kinder behutsam und umfassend an das Thema Tod heranführt und dabei deutlich macht, dass es auf viele unserer Fragen keine endgültige Antwort gibt.

Erinnerungsalbum

Eine besonders schöne Idee wurde 2004 von Jo-Jacqueline Eckardt umgesetzt: Sie veröffentlichte unter dem Titel „Wohnst du jetzt im Himmel?” ein „Abschieds- und Erinnerungsbuch für trauernde Kinder”. Es bietet Kindern ab etwa acht Jahren Raum und Anregungen, sich kreativ mit dem Verlust auseinanderzusetzen, und hilft ihnen, sich ihrer Gefühle bewusst zu werden. Als eine Art Erinnerungsalbum ermöglicht dieser kindgemäß gestaltete Band, sich durch Fragen, Impulse und eigene Erinnerungen dem verstorbenen Menschen noch einmal zu nähern und einen Teil von ihr oder ihm für immer im Herzen aufzubewahren - und gleichzeitig wieder hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

2011 erschien das Trauer- und Erinnerungsalbum „Für immer in meinem Herzen” von Stefanie Wiegel. Auch dieses Buch bietet Kindern Platz, um Bilder einzukleben oder zu malen oder auch Briefe an den Toten zu schreiben. So wird das Album zu einem Schatz, der ihre Erinnerungen bewahrt und dabei hilft, den Tod besser zu verstehen und zu verarbeiten.

Rechtzeitig schmökern!

Dies ist nur eine kleine Auswahl aus dem riesigen Angebot an hilfreichen Büchern zum Thema. Auch hier gibt es keine endgültige Antwort, welche die besten sind, weil die Leserinnen und Leser unterschiedliche Auffassungen und Vorlieben haben. Die einzige Empfehlung für Eltern, Erzieher und alle Bezugspersonen kann nur sein, sich schon rechtzeitig in Ruhe damit zu beschäftigen und durch das Angebot zu schmökern, um für den jederzeit möglichen „Tag X” eines Todesfalls im Umfeld gerüstet zu sein.

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