Veröffentlicht am 16.12.2008 13:18

Nahverkehrs-Offensive von Rot-Grün

Sabine Nallinger, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. (Foto: pi)
Sabine Nallinger, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. (Foto: pi)
Sabine Nallinger, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. (Foto: pi)
Sabine Nallinger, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. (Foto: pi)
Sabine Nallinger, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. (Foto: pi)

München wächst, und damit der Verkehr. Die Luft will rein gehalten werden und die Fahrgastzahlen steigen: Alles gute Gründe, den öffentlichen Nahverkehr im Münchner Raum zu stärken. SPD und Grüne-rosa liste im Münchner Stadtrat haben ein umfangreiches Programm vorgestellt, um die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel in München zu steigern.

Das betrifft die U-Bahn, die sich wachsender Beliebtheit erfreut und, vor allem auf der Nord-Süd Achse, bereits unter Kapazitätsengpässen zu leiden beginnt. Eine neue U-Bahn-Linie von der Implerstraße über den Hauptbahnhof zur Münchner Freiheit und neue U-Bahn-Tangentialverbindungen könnten hier Entlastung schaffen – dies zu untersuchen ist ein Auftrag, der jetzt an die SWM/MVG gegeben wird. Daneben sind auch kurzfristige Maßnahmen wie z.B. Taktverdichtungen oder Kapazitätserweiterungen bei den U-Bahn-Zügen zu untersuchen.

Tram-Westtangente

Auch bei der Trambahn geht es weiter: Für die umstrittene Tram-Westtangente vom Romanplatz über die Fürstenriederstraße zur Aidenbachstraße soll jetzt ein konkreter Realisierungsplan vorgelegt werden. Seit Fertigstellung der A-99-West sind die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Planungen für die Tram-Westtangente gegeben. „Diese wichtige Tangentialverbindung wertet die erschlossenen Gebiete auf und entlastet die Umsteigeknoten von U-Bahn und Tram im Zentrum”, argumentieren die verkehrspolitischen Sprecher von SPD- und Grünen-Fraktion. Die Straßenbahn feiere in München ihr Comeback mit großem Fahrgastzuwachs. Sie biete schnelle Verbindungen in Bereichen, in denen sich eine U-Bahn aufgrund der geringeren Siedlungsdichte nicht wirtschaftlich darstellen lässt, und sie vernetze wichtige S- und U-Bahn-Knoten. „Die Tram ist als Oberflächenfahrzeug sehr komfortabel und sicher, was gerade für ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern wichtig ist”, heißt es im Stadtrats-Antrag.

Die Verlängerung der Tramlinie 19 vom Pasinger Marienplatz zum Pasinger Bahnhof soll im Jahr 2013 realisiert werden. Die Mittel für die „Umweltverbundröhre“ die im Zuge des geplanten Ausbaus des S-Bahnhofs Laim erstellt werden soll, sind bereits im Mehrjahresinvestitionsprogramm eingestellt.

Frühzeitige ÖPNV-Erschließung

Bedarf für weitere Tramlinien entstehe durch die Siedlungsplanung in Freiham und im Münchner Norden. Das Beispiel Riem habe gezeigt, dass eine möglichst frühzeitige Erschließung durch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eine sehr positive Wirkung auf Siedlungs- und Verkehrsentwicklung haben kann. Für Freiham ist jetzt zu entscheiden, wann eine Tram Pasing – Neuaubing – Freiham zur Verfügung stehen sollte, ob ein vorgezogener Teilabschnitt im Bereich Pasing – Neuaubing-West sinnvoll sein könnte und wann welche Schritte erforderlich sind.

Bund und Land in die Pflicht nehmen

Das Antragspaket beschäftigt sich auch mit der Finanzierung künftiger Investitionen und versucht Bund und Freistaat Bayern so gut wie möglich in die Pflicht zu nehmen. Eine Änderung der Gesetzeslage macht das schwierig: Bereits 2013 soll die bisherige Zweckbindung für kommunale Verkehrsinvestitionen entfallen - die Länder können dann nach Gutdünken über die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel verfügen. Als Folgen werden massive Fahrpreiserhöhungen oder Leistungseinschränkungen befürchtet.

Sabine Nallinger, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, erklärt: „Es muss uns gelingen, das starke Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum der Region München in ökologisch verträgliche Bahnen zu lenken. Wir stehen in der Pflicht, die EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid einzuhalten. Das geht nur mit einem attraktiven Öffentlichen Nahverkehr, der in der Lage ist, immer größere Teile des Verkehrs zu bewältigen. Denn der Autoverkehr belastet nicht nur die Umwelt und das Klima in weit größerem Maße, der Bau neuer Straßen stößt in der hochverdichteten Region auch zunehmend auf Platzprobleme.“

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