Das Unglück ereignete sich am Sonntag, 14. Dezember, gegen 1.55 Uhr: Ein 69-jähriger italienischer Dreher im Ruhestand ging vom S-Bahnhof Untermenzing aus zwischen den Gleisen der unbeleuchteten S-Bahnstrecke Richtung Allach, wo er ein Zimmer in einem Wohnheim hatte. Vermutlich hielt der Italiener den Weg an den Bahngleisen für den kürzesten. Der 48-jährige deutsche Lokführer einer S-Bahn der Linie 2 erfasste den dunkel gekleideten Dreher. Der 69-Jährige wurde einige Meter nach vorne auf das Gleis geschleudert und war sofort tot. Durch das Aufprallgeräusch wurde der Lokführer auf den Zusammenstoß aufmerksam. Er verständige die Fahrdienstleitung und setzte seine Fahrt bis in den S-Bahnhof Allach fort.
Anhaltspunkte für einen Suizid oder für Fremdverschulden haben die Ermittler bislang nicht. Der 69-Jährige roch sehr stark nach Alkohol und hatte einen MVV-Fahrplan dabei. Möglicherweise war er davon ausgegangen, dass die letzte S2 von Untermenzing nach Allach bereits vorbeigefahren war. Seit der Fahrplanumstellung am gleichen Tag fährt jedoch zu einem späteren Zeitpunkt noch eine S-Bahn.