Veröffentlicht am 22.12.2008 10:35

Grüne Jugend München sagt Nein zu Olympia 2018


Von red
Eva Bacon, Vorsitzende der Grünen Jugend München. (Foto: pi)
Eva Bacon, Vorsitzende der Grünen Jugend München. (Foto: pi)
Eva Bacon, Vorsitzende der Grünen Jugend München. (Foto: pi)
Eva Bacon, Vorsitzende der Grünen Jugend München. (Foto: pi)
Eva Bacon, Vorsitzende der Grünen Jugend München. (Foto: pi)

Die Grüne Jugend München zieht die Konsequenz aus Olympia-Hearing, Studien und Jahren der Auseinandersetzung mit möglichen olympischen Winterspielen 2018 in München, Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee und erklärt: „Wir lehnen diese Spiele ab. Wenn Bündnis 90/ Die Grünen sich nicht vollständig von den Spielen distanziert, verlieren wir unsere Glaubwürdigkeit. Die Grüne Jugend München macht den Anfang.”

„Nicht vereinbar mit Zielen grüner Politik”

„Niemand, kein Experte und kein Befürworter der Spiele konnte uns versichern, dass diese Spiele mit den Zielen grüner Politik vereinbar wären. Es zeigt sich deutlich, dass Winterspiele 2018 sensible Biotope angreifen, massiv Treibhausgase freisetzen und keinen nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzen generieren werden. Es zeigt die Absurdität dieses Projekts, wenn jemand davon spricht, Schneekanonen mit Ökostrom zu betreiben“, erklärt Florian Sperk, Beisitzer der Grünen Jugend München und zieht den Schluss: „Unsere Wähler werden uns fragen, warum wir uns dafür hergeben haben. Und wir werden ihnen nichts antworten können.“

Bahnausbau durch Naturschutzgebiet

Es zeichne sich ab, dass die Olympischen Spiele weder klimaneutral, noch ohne starke Eingriffe in den Bergwald abgehalten werden können. Damit auch nur ein Teil des aufkommenden Verkehrs von der Straße auf die Schiene verlegt werden kann, müsste die Bahnstrecke von München nach Garmisch ausgebaut werden. Sie würde durch das Murnauer Moos geführt werden müssen, das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas und in einem ausgeschriebenen Naturschutzgebiet.

„Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“ meint auch Eva Bacon, Vorsitzende der Grünen Jugend München, und erläutert: „Der Deutsche Olympische Sport Bund besitzt 51 Prozent der Bewerbungsgesellschaft, damit besteht kein Zwang zur Offenlegung. Wir werden uns vor vollendete Tatsachen gestellt finden. Warum wir das dann noch ,grün absegnen' sollten, leuchtet mir überhaupt nicht ein.“

Finanzieller Reinfall befürchtet

Neben einem ökologischen Debakel deutet alles darauf hin, dass sich die Spiele auch als ökonomischer Reinfall entpuppen. Die Erfahrung zeigt, dass die enorme Verschuldung der betroffenen Kommunen zu keinem nachhaltigen Nutzen führt. Kaum einer der ehemaligen Austragungsorte hat sich zu einem Skigebiet entwickelt. Und die betroffenen Gemeinden müssen (dem Klimawandel sei Dank) ohnehin den Wechsel vom Wintersport zu naturnahen Wanderregionen bewältigen, um wirtschaftlich zu überleben zu können.

Fazit der Grünen Jugend München: „Ökologische olympische Winterspiele gibt es nicht. Und so wie die aktuelle Planung aussieht, werden sie nicht mal „höchste ökologische Anforderungen“ erfüllen, „ökologisch“, „nachhaltig“, etc. wird also bloß ein werbewirksames Label sein. Das muss für uns Grüne bedeuten, uns von diesem Projekt zu distanzieren. Es ist an der Zeit, dies endlich öffentlich zu tun.“

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