Veröffentlicht am 29.12.2008 09:31

Höchster Stand seit zehn Jahren


Von TG

Zwei Tote gab es im Jahr 2007 bei Verkehrsunfällen in Laim. In beiden Fällen ging es um alte Menschen. Alte Leute im Straßenverkehr machen der Polizei Sorgen. Denn: „Gerade sie werden häufig verletzt oder sogar getötet“, erklärte Polizeirat Dieter Zitzler-Ant, Leiter der Polizeiinspektion (PI) 41 Laim-Hadern in seinem „Sicherheitsbericht für die Bürgerversammlung des Stadtbezirks Laim”. Meistens sei „ein Fehlverhalten der Senioren die Ursache.” Demnach überqueren sie „vor allem an nicht gesicherten Stellen die Fahrbahn und werden dann häufig übersehen.“ So passiert bei einem Unfall in der Fürstenrieder Straße. Senioren, so der Polizeirat, könnten die Gefahren, die von rückwärtsfahrenden Lastwagen ausgehen, oft nicht erkennen. Sie meinten, sie könnten „noch schnell vorbeihuschen” und würden dabei dann, „wie in der Agnes-Bernauer-Straße geschehen, überfahren.“ Zitzler-Ants alljährlicher Bericht, den er bei der Bürgerversammlung in der Schule an der Fürstenrieder Straße vorstellte, hatte die Verkehrssicherheit sowie die Kriminalitätsentwicklung in Laim im Blick. Wobei der Beamte darauf hinwies, dass die Zahlen für den Straßenverkehr sowohl für Laim als auch für Hadern zusammen erhoben werden. Rund zwei Drittel der genannten Zahlen entfallen auf Laim.

Entwicklung stabil

Die Gesamtzahl der Verkehrunfälle ist im Jahr 2007 mit 2220 fast gleich hoch wie im Vorjahr. 2006 wurden 2116 Unfälle gezählt. Zitzler-Ant: „Damit ist die Entwicklung seit mehreren Jahren stabil. Auch für 2008 zeichnet sich keine andere Entwicklung ab.“ Bei 375 Unfällen seien Personen verletzt worden: „Davon waren 111 Radfahrer. Ein großer Teil von ihnen kam durch eigenes Fehlverhalten zu Schaden.“ Zitzler-Ant kündigte an, die Polizei werde mit verstärkten Kontrollen und gebührenpflichtigen Verwarnungen auf das Fehlverhalten der Radfahrer reagieren.

Weil im Dienstbereich der PI 41 im Jahr 2007 15 Schulwegunfälle registriert worden sind – fünf davon in Laim – hat die Polizei im auslaufenden Jahr an der Camerloher-, der Fürstenrieder- und der Droste-Hüslhoff-Schule sowie an den Gymnasien an der Fürstenrieder Straße in Hadern – die auch von Kindern aus Laim besucht werden – Verkehrs-Aktionstage veranstaltet. Die sollten den Nachwuchs vorbeugend vor den vielfältigen Gefahren im Straßenverkehr warnen und ihn für richtiges Verhalten fit machen. Zitzler-Ant: „Bis jetzt haben wir 2008 erst einen Schulwegunfall registriert. Wir sind trotzdem nicht so vermessen, zu glauben, dass das eine unmittelbare Auswirkung unserer Aktionen ist.“ Die Polizei vertraue auf eine nachhaltige Wirkung. Die Aktionen sollten deshalb wiederholt werden.

Körperverletzungsdelikte unter Jugendlichen

Bei der Kriminalitätsentwicklung in Laim meldet der Polizeirat den seit zehn Jahren höchsten Stand. „2007 ist die Gesamtzahl der Delikte um 317 von 2849 auf 3166 gestiegen.“ Dafür gäben fast nur Körperverletzungsdelikte unter Jugendlichen und Heranwachsenden den Ausschlag. Und die ereigneten sich oft unter Alkoholeinfluss. Betrugsdelikte spielten sich weitgehend im Internet ab. Trotz dieser Entwicklung geht der Leiter der PI 41 nicht davon aus, dass sich die Sicherheitslage in Laim allgemein verschlechtern wird. Zitzler-Ant: „Für 2008 erwarten wir außer bei Körperverletzungs- und Betrugsdelikten keine steigenden Zahlen.“ Zum Thema Sexualdelikte erklärt er: „Sie können sich darauf verlassen, dass wir jedem Verdacht mit voller Intensität nachgehen werden.“

Um Senioren besser vor den Gefahren im Verkehr zu schützen, plant die Inspektion Laim/Hadern im nächsten Jahr Aktionen, bei denen alte Menschen für die Gefahren im Verkehr sensibilisiert werden sollen. Zitzler-Ant: „Hier sind auch Sie als Nachbarn und Verwandte angesprochen. Wir bitten Sie, in Ihrem Umfeld ältere Menschen darauf aufmerksam zu machen.“ Abschließend sagte der Leiter der PI 41: „Unser Ziel ist wie immer, ein friedliches und tolerantes Miteinander der hier wohnenden Bürger zu fördern. Dazu appellieren wir an alle Beteiligten, uns zu unterstützen.“

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