Umfassende Einblicke in die Welt des Bayerischen Roten Kreuzes: das bekamen rund 90 Schulsanitäterinnen und -sanitäter beim 7. Schulsanitätsdienst-Tag in vier Stunden. Dazu hatte das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Weilheim-Schongau, auf sein Gelände eingeladen. Begleitet wurden die Teilnehmer von ihren Betreuungslehrkräften aus den Gymnasien Penzberg, Weilheim und Schongau sowie der Montessori-Schule Peißenberg, der FOS/BOS Weilheim und der Mittelschule Weilheim und Schongau.
Die Veranstaltung umfasste verschiedene Fachvorträge, die sich mit essentiellen Themen der Ersten Hilfe und Notfallmedizin beschäftigten. Dazu gehörten der Umgang mit chronischen Erkrankungen wie Asthma und Epilepsie, das Erkennen und Handeln bei lebensbedrohlichen Zuständen sowie grundlegende Kenntnisse über Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Kommunikation mit den Verletzten. Diese Kommunikation ist entscheidend, um die Betroffenen zu beruhigen und zu unterstützen. Die Vorträge sollen die Schülerinnen und Schüler umfassend auf die Einsätze an den Schulen vorbereiten und ihnen vertieftes Wissen ermöglichen.
Zusätzlich zu den Vorträgen wurden zahlreiche Workshops angeboten, die den Schülern praktische Fähigkeiten vermittelten. Themen wie der Gerätewagen Sanität (GW-San) standen auf dem Programm. Dabei handelt es sich um ein Einsatzfahrzeug im Katastrophenschutz, welches innerhalb von einer Stunde 25 Patienten versorgen kann. Integrierte Rettungsleitstelle, Wasserwacht, Bereitschaft und verschiedene Fallbeispiele, darunter Fingeramputationen und Verätzungen, wurden behandelt. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, in zwei Durchgängen mit erfahrenen ehrenamtlichen und hauptamtlichen des BRK vieles zu lernen.
Leonie, eine Schülerin aus der FOS, ist Schulsanitäterin aus Leidenschaft. „Ich helfe gerne anderen und kann meine Sanitätsausbildung sinnvoll in der Schule nutzen“, erklärte sie. Ihr Engagement zeigt sich besonders am Schulsanitätsdienst-Tag, wo sie eine wichtige Erkenntnis gewonnen hat: „Erste Hilfe ist wirklich nicht schwierig, und jeder kann es einfach und schnell lernen – unabhängig von vorherigen Ausbildungen.“
Die Workshops, die im Rahmen des SSD-Tages angeboten werden, bieten Leonie die Möglichkeit, verschiedene Bereiche und Tätigkeiten kennenzulernen. „Es ist wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was im Ehrenamt geleistet wird. Ohne diese Menschen wäre unser Leben teilweise ganz anders“, betont Sie und findet den SSD-Tag immer wieder interessant, da sie auch von den Erfahrungen anderer lernen kann. Ihr Engagement geht jedoch über die Schulsanitätsdienste hinaus. Momentan ist sie als angehende Jugendleiterin aktiv und befindet sich in Ausbildung mit ihrem Hund Coco, der als Mantrailing ausgebildet wird – zusammen mit ihrer Mama. In den Ferien engagiert sich Leonie mit einer Gruppe von Freunden als Rettungsschwimmer auf der Insel Rügen.
„Meine Zukunft wird auf jeden Fall im medizinischen Bereich liegen“, sagt sie mit Überzeugung. Leonies Einsatz und ihre Begeisterung für die Erste Hilfe sind inspirierend und zeigen, wie wichtig es ist, sich für andere einzusetzen.
Nelson und Juliander vom Gymnasiun Weilheim sind Schulsanitäter mit Solidarität.„Ich bin Schulsanitäter geworden, weil ich Leuten gerne helfe. Das ist perfekt dafür geeignet“, erklärte Nelson. Seine Motivation, anderen Menschen in schwierigen Situationen zur Seite zu stehen, spiegelt den Geist der Schulsanitäter wider. Juliander fügte hinzu: „Ich habe mich für den Schulsanitätsdienst entschieden, weil ich, wenn es um solche wichtigen Dinge geht, andere Leute vor mich selbst stelle. Deswegen mache ich diesen Job sehr gerne.“
Besonders gut gefallen hat beiden der Einblick in die Gerätewägen sowie die anschauliche Triage-Demonstration. Zudem gab es einen Vortrag über den Betreuungsdienst. Diese Einblicke waren nicht nur lehrreich, sondern auch äußerst interessant. Die beiden Schüler zeigen eindrucksvoll, wie wichtig Empathie und Hilfsbereitschaft in der Arbeit der Schulsanitäter sind. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft für die Unterstützung ihrer Mitschüler machen sie zu wertvollen Mitgliedern der Schulgemeinschaft.
Mia, eine Schülerin des Gymnasiums Schongau, ist Schulsanitäterin mit Herz. Sie findet es großartig, aktiv an ihrer Schule mithelfen zu können. „Durch das Projekt an der Schule lernen wir, in Notfällen zu handeln und anderen zu helfen. Das ist nicht nur wichtig im schulischen, sondern auch im privaten und beruflichen Leben“, erklärt sie begeistert.
Dank ihrer Ausbildung zur Schulsanitäterin hat Mia deutlich mehr Handlungskompetenz in Notfallsituationen erlangt. Besonders Veranstaltungen wie der Schulsanitätsdienst-Tag zeigen ihr, dass auch sie ohne besondere medizinische Kenntnisse helfen kann. „So gewinnt man mehr Sicherheit, um in potenziellen Gefahrensituationen aktiv zu handeln“, fügt sie hinzu. Am meisten Spaß machen Mia die Veranstaltungen mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) zur Fort- und Weiterbildung. Besonders interessant findet sie die Fallbeispiele, die sie gemeinsam mit anderen Schulsanitätern durchspielt. „Das macht immer viel Spaß und bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Schulsanitätern auszutauschen“, sagt sie. Ein weiteres Highlight für Mia war die Besichtigung der Rettungswägen (RTWs) und die Erfahrungen der Sanitäter. „Insgesamt hat der Tag sehr viel Spaß gemacht, und ich hoffe, dass es dieses Angebot auch in Zukunft geben wird“, schließt sie optimistisch. Mias Engagement und ihre Begeisterung für die Erste Hilfe ist motivierend und verdeutlicht, wie bedeutend es ist, sich für andere zu engagieren.
„Zum siebten Mal haben wir an den BRK-Wachen im Landkreis den Schulsanitätsdienst-Tag organisiert. Unser Ziel ist es, den engagierten Schülerinnen und Schülern im Schulsanitätsdienst einen Einblick in die vielfältigen Bereiche des BRK zu geben. Besonders wichtig ist für mich der Austausch zwischen den Schülern und unseren ehren- und hauptamtlichen Kräften. Das BRK unterstützt die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter mit großer Freude, denn sie leisten einen wertvollen Beitrag im Schulalltag und sind ein wichtiger Bestandteil der Rettungskette. Ich hoffe sehr, dass einige von ihnen ihre Leidenschaft für das Helfen weiter vertiefen und sich auch künftig in unseren Gemeinschaften engagieren möchten”, so Projektleiterin Jenni Hanzlik.
Der Schulsanitätsdienst-Tag hat nicht nur das Wissen der Schüler erweitert, sondern auch ihre Bereitschaft zum Helfen gefördert. Die Veranstaltung zeigt, wie wertvoll der Schulsanitätsdienst an Schulen ist, indem er schnelle Hilfe im Notfall ermöglicht, die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler fördert und Verantwortungsbewusst sein sowie Teamarbeit stärkt. Insgesamt hat der Schulsanitätsdienst-Tag in Weilheim erneut bewiesen, dass er nicht nur zur Sicherheit an Schulen beiträgt, sondern auch einen bedeutenden Einfluss auf die persönliche und soziale Entwicklung der teilnehmenden Schüler hat.