Als Europas modernster Wertstoffhof wurde die neue 9,3-Millionen-Anlage an der Mühlangerstraße in Langwied bei der Eröffnung vor ein paar Monaten gepriesen. Den Härtetest bei widrigen Wetterbedingungen hat der Recyclinghof jedoch nicht bestanden. Nachdem ein Eisbrocken von dem gewölbten Dach heruntergestürzt war und direkt neben einem Container aufkam, wurde der Hof geschlossen.
Mit ihren Autos voller Wertstoffen hätten die Bürger am 2. und 3. Januar vor geschlossenen Türen stehen müssen. Wenige Tage später war es dann der Sturm, der zur Schließung der Anlage geführt hatte. Zahlreiche Bürger mussten unverrichteter Dinge wieder umkehren. „Ich habe vorher extra auf der Homepage nachgeschaut, aber da stand nichts von der Schließung“, ärgerte sich Dagmar Mosch (Grüne).
Ein paar Tage später ereignete sich wieder einen Vorfall im Wertstoffhof, der für die Beteiligten zum Glück glimpflich ausgegangen ist. Claudia Vivian Hemm wartete vor der Ampel auf die Grünphase, als durch den Wind angetrieben, das schwere Eisentor auf ihr Auto krachte. „Mein Hund saß im Kofferraum und hat vor Schreck aufgejault“, erklärte die Autofahrerin. Zum Glück sei außer dem Schrecken von Hündin Coco Chanel und deren Besitzerin nicht viel passiert. 237 Euro habe der Blechschaden gekostet. Er sei auch schon repariert worden. „Man kann nur hoffen, dass sich jetzt schnellstens etwas zur Vermeidung weiterer Schäden tut“, gab sie den Verantwortlichen mit auf den Weg – schloss dabei aber ausdrücklich die „sehr hilfsbereiten Mitarbeiter“ aus, die ihr gegenüber erklärt hätten, mehrmals auf die Mißstände hingewiesen zu haben.
Mit Kopfschütteln quittierte Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel in der letzten Sitzung die Vorfälle. „Das geht gar nicht. Das muss nachgebessert werden“, forderte er. Seine Fraktion hatte für die Sitzung bereits eine Anfrage gestellt: „Wie kann es sein, dass bei einer nur wenigen Monate alten Anlage Schnee und Eis zur einer Schließung führen?“ und „welche Maßnahmen werden ergriffen, um solche Situationen für die Zukunft zu vermeiden?“, fragen die Politiker. Mit seinem Unmut ist der BA nicht allein. Zahlreiche Bürger können die Vorfälle ebenfalls nicht verstehen. „Hier stellt sich die Frage nach der sinnvollen Verwendung der Gelder, wenn eine neue Konstruktion derart witterungsuntauglich ist“, so Wochenanzeiger-Leserin Barbara Hartan-Mayer.