Veröffentlicht am 03.03.2015 08:44

Preis für Problemdach


Von Patrizia Steipe
Preis für das gewölbte Dach am Wertstoffhof Mühlangerstraße. (Foto: AWM)
Preis für das gewölbte Dach am Wertstoffhof Mühlangerstraße. (Foto: AWM)
Preis für das gewölbte Dach am Wertstoffhof Mühlangerstraße. (Foto: AWM)
Preis für das gewölbte Dach am Wertstoffhof Mühlangerstraße. (Foto: AWM)
Preis für das gewölbte Dach am Wertstoffhof Mühlangerstraße. (Foto: AWM)

Das Dach des neuen Wertstoffhofes in Langwied an der Mühlangerstraße 100 sorgte Anfang des Jahres für negative Schlagzeilen. Auf dem futuristisch anmutenden Halbrund hatten sich Schneewehen gebildet, die in der Nähe der Container neben Besuchern auf den Hof stürzten, dazu kam ein böiger Sturm, der den Aufenthalt unter dem Dach gefährlich machte. Der Wertstoffhof musste tageweise gesperrt werden (wir berichteten).

Jetzt ist das Dach wieder Thema, allerdings im positiven Sinn. Vor ein paar Tagen wurde es von der Bayerischen Ingenieurskammer „Bau“ mit dem Sonderpreis des Ingenieurpreises 2015 ausgezeichnet. Die Jury schwärmte in höchsten Tönen von der Dachkonstruktion. Sie zeige „beispielhaft wie eine alltägliche Aufgabe durch kongeniale Zusammenarbeit von Bauherr und Planern kreativ und großzügig gelöst werden kann, ohne die gebotene Wirtschaftlichkeit in Frage zu stellen“. An der Planung und Umsetzung des Daches, das die Abfallcontainer vor Regen schützt, waren das Baureferat der Stadt München, der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM), Adam Architekten, die Architekten Jesse Hofmayr Werner und das Ingenieursbüro AJG-Ingenieure beteiligt. „Wir sind sehr stolz auf die Auszeichnung“, so ein erleichterter Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter des AWM. Anfang des Jahres hatten die Bürger wegen der Probleme bereits von einer „Fehlplanung“ gesprochen.

Wartungsvertrag zum Dachräumen

Wenn es nicht gerade heftig schneit und stürmt, dann kann das Wertstoffhof-Dach durchaus punkten. Durch die Überdachung der Containerstandplätze konnte der Bau eines Abwasserkanals vermieden werden. Gleichzeitig speist das Dachflächenwasser den Löschwasserteich, wodurch ein zusätzlicher Löschwasseranschluss gespart wurde. Das Dach bietet Platz für eine Photovoltaikanlage, die den Wertstoffhof energieautark macht.

Die Bürger interessiert indes mehr wie die Probleme mit den Schneemassen gelöst werden. „Wir sind dabei, zusammen mit dem Baureferat und den beteiligten Planern geeignete Maßnahmen zu entwickeln und bis kommenden Winter umzusetzen“, versprach Schmidt. Bis dahin soll ein Wartungsvertrag mit einem Winterdienst abgeschlossen werden, der anfallende Schneewehen entfernen soll, „um kurzfristig den Betrieb auch bei extremen Wetterbedingungen zu garantieren“, versprach Schmidt. Ob damit das Kriterium der „gebotenen Wirtschaftlichkeit“ noch erfüllt ist, bleibt abzuwarten.

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