Ihren 75. Geburtstag feierte die Volkshochschule (Vhs) Gilching, Weßling, Wörthsee mit einem Tag der offenen Türe. Viele Dozenten hatten zum Mitmachen in das Vhs-Gebäude an der Gilchinger Landsberger Straße 17a eingeladen und stellten ihre Kurse vor. Die Besucher konnten Gegenstände durch das Mikroskop betrachten, durch die Teleskope der Sternwarte Himmelskörper beobachten, im Gymnastikraum Hula-Hoop-Reifen kreisen lassen oder einfach nur so durch die Räume schlendern, Kaffee und Kuchen genießen und sich beraten lassen.
Etwa 30 verschiedene Vorträge rund um die Themen Gesundheit, Wissenschaft, Astronomie, Kreativität, Sprachen oder Technik standen an diesem Tag zur Auswahl. Es sind aber keine einmaligen Angebote. Wer etwas Interessantes verpasst hat: Das Sommersemester beginnt am 10. März. Für Menschen, die ebenfalls eine „75“ feiern, gibt es als Jubiläumspräsent zehn Prozent Ermäßigung auf die Kursgebühren. Das betrifft 75-jährige aus dem Jahrgang 1950 und 50-Jährige, die 1975 geboren sind. Das 75-jährige Jubiläum spiegelt sich auch in vielen Kursangeboten wider.
Am Donnerstag, 22. Mai, von 19 bis 20.30 Uhr, erinnert Michael Rappenglück, langjähriger Leiter der Vhs (seine Nachfolgerin ist Liane Apel) an die wechselhafte Geschichte der Bildungseinrichtung: An die Gründerzeit der 1950er Jahre, die vom „Kulturhunger“ nach der entbehrungsreichen Kriegszeit geprägt ist, bis zu der Digitalisierung, KI und Robotik der Gegenwart.
1950 starteten die ersten Vhs-Kurse in der Gemeinde, unter anderem im Werson-Haus. Erst 2006 hat die Vhs ihre eigenen Räume neben der James-Krüss-Grundschule bezogen. Annette Reindel, Leiterin des Schichtwerk-Museums, das im Werson-Haus untergebracht ist, lädt am 22. Mai, von 15 bis 16.30 Uhr, zu einer Führung durch Haus und Garten ein. Dabei erinnert sie an den Künstler Jules Werson, der übrigens ein Mitbegründer der Vhs war. Bei dem Zeichenkurs „Zeichnen im Wersongarten“, am 18. Mai, von 14.30 bis 17 Uhr, kehren die Teilnehmer an die alte Vhs-Wirkungsstätte zurück. Wie war der Zeitgeist 1950, als die Vhs gegründet wurde? Schließlich ist die Vhs ein Kind der 50er Jahre. Bei einem Filmabend am 18. September begibt sich das Publikum auf eine Zeitreise ins München der 50er Jahre. Und bei einem Tanzkurs (Beginn am 11. März) werden Tänze der 50er Jahre wie „Rock’n’Roll“, „Boogie“ und „Lindy Hop“ gelehrt.
Der Festakt zum 75-jährigen Jubiläum findet am 23. Mai, ab 16 Uhr, mit einem „Open-End“ auf der Sternwarte statt.
Die Volkshochschulen sind übrigens eine Pflichtaufgabe der Kommunen. In seiner Festrede zur 75-Jahr-Feier des Dachverbands 2021 hatte Peter Küspert, Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, den Artikel 139 der Bayerischen Verfassung zitiert, in dem es heißt: „Die Erwachsenenbildung ist durch Volkshochschulen (...) zu fördern”.