Veröffentlicht am 23.01.2009 12:48

Gefährdete Kastanienbäume


Von SB
Pheromonfallen locken die Männchen der Minimiermotte an und unterbrechen so den Fortpflanzungszyklus der schädlichen Kleinfalter. (Foto: djd/Re-natur GmbH)
Pheromonfallen locken die Männchen der Minimiermotte an und unterbrechen so den Fortpflanzungszyklus der schädlichen Kleinfalter. (Foto: djd/Re-natur GmbH)
Pheromonfallen locken die Männchen der Minimiermotte an und unterbrechen so den Fortpflanzungszyklus der schädlichen Kleinfalter. (Foto: djd/Re-natur GmbH)
Pheromonfallen locken die Männchen der Minimiermotte an und unterbrechen so den Fortpflanzungszyklus der schädlichen Kleinfalter. (Foto: djd/Re-natur GmbH)
Pheromonfallen locken die Männchen der Minimiermotte an und unterbrechen so den Fortpflanzungszyklus der schädlichen Kleinfalter. (Foto: djd/Re-natur GmbH)

(djd). In den letzten Jahren war es immer häufiger zu beobachten: Die Blätter der Rosskastanie, beliebter Schattenspender in Biergärten und an Alleen, begannen schon lange vor dem Herbst braun zu werden oder gar abzufallen. Schuld daran ist ein Schädling, der sich seit einigen Jahren immer stärker ausbreitet und den Bäumen nachhaltigen Schaden zufügen kann: Die Weibchen der Kastanien-Minimiermotte legen ab Ende April ihre Eier an den Blättern ab. Die geschlüpften Larven dringen ins Blatt ein und fressen sich bis zur Verpuppung durchs Blattgewebe. Die Folge: Die Blätter verbräunen, bei Massenbefall verliert der Baum sein Laub.

Nach Angaben von Dr. Helmut Haardt, Fachmann für biologische Schädlingsbekämpfung bei der re-natur GmbH, ist dafür vor allem das Fehlen natürlicher Fressfeinde wie etwa verschiedener Schlupfwespenarten verantwortlich. Von der Einfuhr fremder Nützlingsarten rät Haardt aber ebenso ab wie vom Einsatz stark giftiger Insektizide. Während bei ersteren die Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht nicht absehbar seien, töten die Gifte wahllos alle Kleinlebewesen. Eine Alternative, die selektiv nur die Minimiermotten reduziert, stellen laut Haardt spezielle Fallen dar. Sie enthalten den Sexuallockstoff der Weibchen und locken so die Männchen in die Falle. Finden die unbefruchteten Weibchen des Kleinschmetterlings keinen Partner zur Fortpflanzung, können sie sich nicht weiter vermehren.

Die Fallen, die einige Grünflächenämter mittlerweile in ganzen Alleen der Großstädte einsetzen, müssen allerdings rechtzeitig, in der Regel spätestens Ende April, in den Bäumen hängen (Informationen und Bezug der Lockstoff-Fallen: www.re-natur.de). Da die Motten im abgefallenen Laub überwintern, war bisher die möglichst gründliche Entfernung aller Blätter die einzige Möglichkeit zur Schadensbegrenzung. Sie hatte allerdings den Nachteil, dass die natürlichen Feinde ebenfalls mit dem Laub entfernt wurden.

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