Die ödp-Kreisverbände Fürstenfeldbruck und Dachau versammelten sich kürzlich zu einer gemeinsamen Wahlkreiskonferenz. Unter Leitung des Fürstenfeldbrucker ödp-Kreisvorsitzenden Christian Holdt wurde der Karlsfelder Adrian Heim zum ödp-Direktkandidaten für die Bundestagswahl am 27. September 2009 gewählt. Der 45-Jährige ist seit zehn Jahren Kreisvorsitzender der ödp in Dachau. Bei der Bundestagswahl 2002 trat er bereits einmal als Direktkandidat für die ödp im Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau an. An der vorgezogenen Bundestagswahl im Jahre 2005 nahm die ödp, aufgrund der kurzen Vorbereitungszeiten, nicht teil. Der Politiker wohnt seit 15 Jahren in Karlsfeld. Davor lebte er fünf Jahre in Fürstenfeldbruck, kennt somit beide Landkreise aus persönlicher Erfahrung.
Zu Beginn seiner Vorstellungsrede kritisierte Heim das aktuelle Konjunkturpaket der Bundesregierung: „100 Euro Kinderprämie gegenüber 2500 Euro Abwrack-/Neuwagenprämie – offensichtlich sind der Bundesregierung Autos 25 mal mehr Wert als Kinder. Ist das die neue Wertebasis unserer Gesellschaft? 100 Euro müssen genügen, um den Familien als Keimzelle der Gesellschaft in der Finanzkrise zu helfen. Aber 2500 Euro pro Auto werden in Mobilitätstechnik von gestern investiert, um alte Autos vorzeitig gegen neue auszutauschen. Statt in Zukunftstechnologie zu investieren, wird Rohstoffvernichtung subventioniert. Nachhaltige, zukunftsorientierte Politik sieht anders aus“, so Heim, der 1986 unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Mitglied der ödp wurde. Der Einsatz für die Energiewende und ein schneller Ausstieg aus der Atomenergie sind daher Schwerpunktthemen seiner politischen Arbeit: „Die Zukunft liegt in der Nutzung regenerativer Energiequellen –dort muss investiert werden, um uns möglichst schnell aus der Abhängigkeit von Öl, Kohle und Gas zu befreien. Jetzt noch –wie es gerade die Stadtwerke Dachau tun –in ein großes Kohlekraftwerksprojekt zu investieren, ist klimapolitischer und wirtschaftlicher Wahnsinn“; erklärte Heim. Die ödp wird daher die Bürgerinitiative gegen die Stadtwerkebeteiligung unterstützen, die sich gerade in Dachau in Gründung befindet.
„Auch die Hochrisikotechnologie Atomkraft kann keine Alternative für die Energieversorgung der Zukunft sein“, betonte Heim: „Unabhängig von dem ständigen Risiko eines atomaren Unfalls mit verheerenden Folgen verlagert die Atomkraft die Lasten der ungeklärten Atommüllentsorgung auf nachfolgende Generationen. Wer, wie die ödp, ein Konzept der Generationengerechtigkeit verfolgt kann dies nicht akzeptieren“. Als nächsten Schritt zur Vorbereitung der Bundestagswahl wird die ödp am 21.März die bayerische Landesliste aufstellen. Anschließend müssen die ödp-Mitglieder landesweit 2000 Unterstützungsunterschriften für die Partei und jeweils 200 Unterstützungsunterschriften für die Direktkandidaten in den Wahlkreisen sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden.