Veröffentlicht am 02.02.2009 11:23

Mediation schafft Alternativen


Von HK
Hier stellen Streitschlichterinnen ihre positiven und negativen oder auch mittleren Bewertungen im Rahmen der Ausbildungsfahrt vor. (Foto: STÜPS)
Hier stellen Streitschlichterinnen ihre positiven und negativen oder auch mittleren Bewertungen im Rahmen der Ausbildungsfahrt vor. (Foto: STÜPS)
Hier stellen Streitschlichterinnen ihre positiven und negativen oder auch mittleren Bewertungen im Rahmen der Ausbildungsfahrt vor. (Foto: STÜPS)
Hier stellen Streitschlichterinnen ihre positiven und negativen oder auch mittleren Bewertungen im Rahmen der Ausbildungsfahrt vor. (Foto: STÜPS)
Hier stellen Streitschlichterinnen ihre positiven und negativen oder auch mittleren Bewertungen im Rahmen der Ausbildungsfahrt vor. (Foto: STÜPS)

Jedes Jahr bilden Sozialpädagoginnen des STÜPS (Stützpunkt und Beratung für Jugendliche), einer Einrichtung des Vereins schule beruf e. V., in Kooperation mit Lehrerinnen, Schülerinnen und Schüler zu so genannten Mediatoren aus, also zu Streitschlichter. Dazu fahren sie für drei bis vier Tage in ein Schullandheim, um – neben der Ausbildung an sich – auch den Zusammenhalt in der Gruppe zu fördern und das Engagement der Schüler zu honorieren. Die Schülerin Mine: „Streitschlichterin zu sein, bedeutet für mich auch, etwas für meine Zukunft zu tun. So kann mir die Ausbildung später bei meiner Ausbildungsplatz-Suche helfen.“ Die Ausbildungsfahrten werden zum Großteil von den Bezirksausschüssen Laim und Hadern finanziert – den Rest der Kosten übernimmt das STÜPS.

Das STÜPS bietet seit Jahren Schulsozialarbeit und Berufsvorbereitung in der Hauptschule an der Fürstenrieder Straße sowie in der Hauptschule an der Blumenauer Straße an – weitere Informationen im Internet: www.stueps.de . An beiden Schulen ist Mediation/Streitschlichtung fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Schüler Lukas: „Ich bin Streitschlichter geworden, um Streit zu vermeiden!“

Die Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Eva Remmele vom STÜPS Laim: „Ziel der Mediation ist es, Schüler, die Streit miteinander haben, eine Alternative zu Sanktionen oder Eingreifen durch Erwachsene zu bieten. Bei der Streitschlichtung werden sie dabei stattdessen von Gleichaltrigen unterstützt, Verständnis füreinander zu entwickeln und tragfähige Lösungen für den Konflikt zu finden. Voraussetzung dafür ist, dass beide Streitende bereit sind, an der Schlichtung teilzunehmen. In diesem Schuljahr taten sich die Streitschlichter aus Laim und die angehenden Streitschlichter aus der Blumenau erstmals zusammen und hielten ihre Ausbildungsfahrten gleichzeitig und im selben Schullandheim ab – nämlich in Niclasreuth (Aßling, Landkreis Ebersberg). Dort lernten die Schüler viel über Konflikte, Gesprächstechniken, Regeln und unterschiedliche Phasen einer Streitschlichtung. Das Gelernte setzten sie dann immer wieder in Rollenspiele um, die für die Auswertung auch gefilmt wurden.“ Schülerin Melina: „Mir haben die richtigen Übungen des Ablaufs der Streitschlichtung und die Prüfung am Ende sehr gefallen. Ich will Streitschlichterin sein, um zu zeigen, dass es ohne Gewalt geht!“

Neben dem vielen Üben und Lernen standen am Abend gemeinsame Freizeit-Aktivitäten auf dem Programm, wie ein bunter Abend, Kickern, Tischtennis, Gesellschaftsspiele sowie ein Abend am Lagerfeuer. Gemeinsam mit „den anderen“ zu fahren, empfanden alle Betreuerinnen und der Großteil der Schüler als Bereicherung. So wirkte sich beispielsweise die Anwesenheit der älteren Schüler aus Laim beruhigend auf die Jüngeren aus der Blumenau aus. Schülerin Dilara: „Mir hat es besonders gefallen, dass wir auch mit der anderen Gruppe gefahren sind und wir uns gegenseitig kennen gelernt haben.“ Zudem konnten die Jugendlichen zum Teil bei der Ausbildung der anderen Gruppe eingesetzt werden und mit Verantwortung tragen. „Es war sehr schön und ich habe auch etwas gelernt“, sagte Schüler Matt nach der Fahrt zu seiner Klassenlehrerin – mehr kann man wohl kaum erwarten. Interessant übrigens, dass sich auch an dieser (Schul-)Sozialarbeit wesentlich mehr Mädchen als Jungen beteiligten...

north