Veröffentlicht am 23.02.2009 10:06

Das „Thermo-Box-Projekt“

Gemeinsam mit Susanne Kiesewetter stellen hier Ömer Cakmak (links) und Elvedin Mujkanovic ihre toll mit einer Schlange gestaltete Thermo-Box vor – jetzt sind sie gespannt darauf, was bei der Untersuchung mit der Wärmekamera herauskommt. (Foto: Eva Schraft)
Gemeinsam mit Susanne Kiesewetter stellen hier Ömer Cakmak (links) und Elvedin Mujkanovic ihre toll mit einer Schlange gestaltete Thermo-Box vor – jetzt sind sie gespannt darauf, was bei der Untersuchung mit der Wärmekamera herauskommt. (Foto: Eva Schraft)
Gemeinsam mit Susanne Kiesewetter stellen hier Ömer Cakmak (links) und Elvedin Mujkanovic ihre toll mit einer Schlange gestaltete Thermo-Box vor – jetzt sind sie gespannt darauf, was bei der Untersuchung mit der Wärmekamera herauskommt. (Foto: Eva Schraft)
Gemeinsam mit Susanne Kiesewetter stellen hier Ömer Cakmak (links) und Elvedin Mujkanovic ihre toll mit einer Schlange gestaltete Thermo-Box vor – jetzt sind sie gespannt darauf, was bei der Untersuchung mit der Wärmekamera herauskommt. (Foto: Eva Schraft)
Gemeinsam mit Susanne Kiesewetter stellen hier Ömer Cakmak (links) und Elvedin Mujkanovic ihre toll mit einer Schlange gestaltete Thermo-Box vor – jetzt sind sie gespannt darauf, was bei der Untersuchung mit der Wärmekamera herauskommt. (Foto: Eva Schraft)

„Handwerk beginnt im Kopf“, so ist es in einem Faltblatt des Neuaubinger Malerei- und Trockenbaubetriebes „Becker + Sohn“ zu lesen, der zur Unternehmensgruppe Heinrich Schmid gehört. Um das Handwerk des Malers und Lackierers auch in den Kopf von Hauptschülern zu bekommen, wurde bei Heinrich Schmid in Reutlingen das Thermo-Box-Projekt „erfunden“ und mehrmals an ortsansässigen Schulen durchgeführt.

Erfolgreiche Idee

Diese erfolgreiche Idee wurde nun im vergangenen Jahr von Farben- und Lacktechnikerin Susanne Kiesewetter aufgegriffen, die bei „Becker + Sohn“ für Aus- und Weiterbildung zuständig ist – 2008 hat der Betrieb übrigens für sein besonderes Engagement in der beruflichen Ausbildung den Erasmus Grasser Preis der Stadt München erhalten. Nachdem Susanne Kiesewetter letztes Jahr erstmals in Bayern dieses Projekt mit Schülern der Neuperlacher Hauptschule an der Albert-Schweizer-Straße durchgeführt hat, konnte sie es direkt vor den Faschingsferien in den Räumen der Maler und Lackierer Innung München im Rahmen einer Praktikumswoche gleich für Schülerinnen und Schüler einer berufsvorbereitenden Maßnahme und aus drei Hauptschulen anbieten.

Mit dabei waren mit Elvedin Mujkanovic und Ömer Cakmak auch zwei Achtklässler aus der Neuaubinger Hauptschule an der Wiesentfelser Straße. Von Montag bis Freitag traten sie pünktlich um 8 Uhr morgens in den Innungsräumen hinter dem Münchner Ostbahnhof an, um dann bis 14 Uhr zu arbeiten, zu lernen und viel Neues zu erfahren beim Bau ihrer Thermo-Box. Unter der fachkundigen Anleitung von Susanne Kiesewetter wurde die Box gezeichnet, eine Materialliste erstellt, die Gestaltung der Außenhülle entworfen, die Box aus Hartfaserplatten gebaut, ihr Innenraum mit Dämm-Materialien ausgekleidet und schließlich die Boxenaußenseiten gestaltet.

Wärmedämmung

Zur Praktikumswoche gehörte auch ein Besuch bei der Innung mit Besichtigung der Arbeiten des Leistungskurses für Maler und Lackierer; außerdem wurden am letzten Tag auch noch Berechnungen zum Energieverbrauch gemacht, einschließlich einer Ausbildung zum „kleinen Energieberater“. Mit der Thermo-Box soll nämlich auch nachgewiesen werden, wie sinnvoll und wichtig Wärmedämmung bei Gebäuden heutzutage in puncto Umweltschutz und Energieeinsparung tatsächlich ist.

Dazu gibt es im März noch einen gesonderten Termin, bei dem die Schüler ihren Eltern und Lehrern die Thermo-Boxen vorführen und experimentell deren Wirksamkeit nachweisen können. Ein hoher Aufwand, denn dazu kommt eigens aus Freiburg ein Fachmann von der „Zukunftswerkstatt Handwerk e.V.“ mit Messgeräten und Wärmekamera angereist: Zuerst wird der Innenraum der Boxen mittels warmer Föhnluft aufgeheizt, bis eine zehn Grad höhere Temperatur als außen erreicht ist, dann schlägt die Stunde der Wahrheit – die Wärmekamera zeigt genau, wo exakt gearbeitet wurde und wo Wärme entweicht!

Baustellen-Praktikum

Die beiden Neuaubinger Jungs fanden die Praktikumswoche jedenfalls „total in Ordnung“; Elvedin Mujkanovic meinte, eigentlich wolle er KFZ-Mechatroniker lernen, er habe sich jedoch auch über andere Berufe informieren wollen, beim Thermo-Box-Projekt habe er viel gelernt, hauptsächlich über das Handling von Farben. Ömer Cakmak weiß selbst noch nicht so genau, was er später machen will, da er jedoch gut in Werken und Kunst ist, findet er den Malerberuf interessant: „Diese Woche hat mir geholfen zu erfahren, was zum Beruf gehört.“

Auch Susanne Kiesewetter ist mit den Erfahrungen aus dem Projekt zufrieden: „Leute, die sich in der Projektwoche wirklich interessiert zeigen, können bei uns ein Baustellen-Praktikum machen, entweder gleich im Sommer oder zu Beginn der neunten Klasse.“ Mit Jungen und Mädchen, die für den Maler- und Lackiererberuf aufgeschlossen sind, bleibe man jedenfalls in Kontakt und das könne schließlich tatsächlich in ein Ausbildungsangebot münden.

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