Veröffentlicht am 23.02.2009 10:18

„Das sehe ich anders...“

Stefanie Lerch (ganz links, Lehrertrainerin von „Jugend debattiert“ und Organisatorin des diesjährigen Schulverbundwettbewerbs) begrüßte in der Bibliothek des Gymnasiums Gröbenzell alle Teilnehmer/innen, auch diejenigen der Vorrundendebatten. (Foto: pi)
Stefanie Lerch (ganz links, Lehrertrainerin von „Jugend debattiert“ und Organisatorin des diesjährigen Schulverbundwettbewerbs) begrüßte in der Bibliothek des Gymnasiums Gröbenzell alle Teilnehmer/innen, auch diejenigen der Vorrundendebatten. (Foto: pi)
Stefanie Lerch (ganz links, Lehrertrainerin von „Jugend debattiert“ und Organisatorin des diesjährigen Schulverbundwettbewerbs) begrüßte in der Bibliothek des Gymnasiums Gröbenzell alle Teilnehmer/innen, auch diejenigen der Vorrundendebatten. (Foto: pi)
Stefanie Lerch (ganz links, Lehrertrainerin von „Jugend debattiert“ und Organisatorin des diesjährigen Schulverbundwettbewerbs) begrüßte in der Bibliothek des Gymnasiums Gröbenzell alle Teilnehmer/innen, auch diejenigen der Vorrundendebatten. (Foto: pi)
Stefanie Lerch (ganz links, Lehrertrainerin von „Jugend debattiert“ und Organisatorin des diesjährigen Schulverbundwettbewerbs) begrüßte in der Bibliothek des Gymnasiums Gröbenzell alle Teilnehmer/innen, auch diejenigen der Vorrundendebatten. (Foto: pi)

Unsere Jugendlichen interessieren sich nicht mehr für politische Fragestellungen? Für die Zeit, in der sie leben? Sie können sich nicht ausdrücken, wollen es auch gar nicht? Von wegen! Letzte Woche bewiesen zahlreiche Schüler der fünf Schulen des Schulverbundes München-Umland-West (neu mit dabei: das Karlsgymnasium Pasing und das Erasmus-Grasser-Gymnasium in der Fürstenrieder Straße) genau das Gegenteil. Sie waren Teilnehmer des Schulverbundswettbewerbs „Jugend debattiert“, der in diesem Jahr vom Gymnasium Gröbenzell ausgerichtet wurde.

Iris John, Lehrerin am Gymnasium Gröbenzell: „Schon vor und zwischen den Vorrundendebatten, die zeitgleich ausgetragen wurden, war die Aufregung groß, wurden noch schnell ein paar Beispiele ausgedacht, Thesen ausgetauscht, Formulierungen gesucht, Fotos geschossen und so weiter. Um 16.30 Uhr schließlich standen die Sieger der beiden Finaldebatten fest, die um 18.30 Uhr auf die Bühne der Aula gebeten wurden und ausgesprochen lebhaft und begeistert ihre Argumente austauschten – jeder auf seine individuelle Art.“

Von Südbayern bis Berlin

Im Wettbewerb der Sekundarstufe I (Klassen 8-10) zum Thema „Sollen an Schulen nur noch Lebensmittel aus biologischem Anbau angeboten werden?“ siegte Claus Gruber vom Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen an der Ilm, der mit großer Sachkenntnis und erstaunlich souveräner Rhetorik überzeugen konnte – dieses Gymnasium errang überhaupt die meisten Auszeichnungen. Auf den 2. Platz kam Melanie Schulz vom Karlsgymnasium, die ihre Argumente sicher und überzeugend vortrug. Die Plätze 3 und 4 gingen an Stefan Reisinger (Schyren-Gymnasium) und Roman Fleischmann (Erasmus-Grasser-Gymnasium).

„Soll für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10 ein verpflichtendes Sozialpraktikum eingeführt werden?“ war das Thema des Wettbewerbs für die Sekundarstufe II (Klassen 11-13), den Thomas Felbermeier (Schyren-Gymnasium) entschied. Seine ruhige Argumentation, die stets auf das Wesentliche abzielte und durch Beispiele anschaulich wurde, konnte sich durchsetzen. Den 2. Platz belegte Max Wiesmüller (Schyren-Gymnasium) durch seine ausführliche und rhetorisch gewandte Argumentation. Ina von den Wense (Schyren-Gymnasium) errang Platz 3, Anja Faff (Erasmus-Grasser-Gymnasium) Platz 4.

Die hier besten Teilnehmer werden im März ein dreitägiges Rhetorikseminar besuchen, bevor sie in die nächsthöhere Kategorie des Wettbewerbs auf Landesebene einsteigen: die Qualifikationsrunde Südbayern am 22. April. Deren Sieger treten am 4. Mai im Maximilianeum in München zur Bestimmung der Landessieger auf – diese gewinnen die Teilnahme am Bundeswettbewerb und ein dreitägiges Training durch ausgewählte Profi-Trainer. Das Bundesfinale ist dann am Samstag, 20. Juni, in Berlin – die Bundessieger bekommen eine sechstägige Akademie-Woche und die Aufnahme in das Alumni-Programm.

Verbale Fähigkeit

Der Wettbewerb richtet sich an Schüler der Klassen 8 bis 10 und Jahrgangsstufen 11 bis 13 an allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen. Der Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“ ist ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten in Kooperation mit der Stiftung Mercator, der Heinz Nixdorf Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Kultusministerkonferenz sowie den Kultusministerien der Länder. Die Landeswettbewerbe werden von den ARD-Landesrundfunkanstalten durch eine Medienpartnerschaft unterstützt. Weitere Informationen im Internet: www.jugend-debattiert.ghst.de .

Iris John über die gelungene Veranstaltung im Gröbenzeller Gymnasium: „Nach Grußworten von Stefanie Lerch (Gröbenzeller Lehrertrainerin von ,Jugend debattiert'), OstD Hermann Baumgartner (Direktor unserer Schule), Dieter Rubenbauer (Bürgermeister von Gröbenzell) sowie Wolfgang Poeppel (Regionalbeauftragter des Kultusministeriums) wurde der Abend moderiert von drei Schülerinnen der Klasse 11E (Julia Wiens, Isabella Mayrhofer, Christina Werner). Sie fassten noch einmal den Aufbau einer Debatte zusammen, stellten die Juroren vor und gestalteten die Pause vor dem Verkünden des Endergebnisses souverän und unterhaltsam. Für das reibungslose Funktionieren der Technikanlage sorgte das Technik-Team des Gymnasiums Gröbenzell – das Catering-Team engagierte sich bei der Verköstigung der Gäste.“

Ihr Gröbenzeller Kollege Hans-Peter Meding: „Es war eine beeindruckende Veranstaltung, die das Vorurteil widerlegte, die heutige Jugend sei nur an Freizeitvergnügungen interessiert und könne sich verbal kaum mehr ausdrücken.“

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