„Seit über 20 Jahren mietet die Landjugend Frieding die Zelte bei uns”, erzählt der Aichacher Zeltverleiher Roland Neukäufer. Er und sein Sohn sind mittlerweile fester Bestandteil des Stadlfests in Frieding und sowohl beim Aufbau als auch bei der Feier dabei. In gut einer Woche, nämlich am Samstag, 6. Mai, ist es dann wieder so weit: Zahlreiche Besucher werden auch dieses Jahr wieder nach Frieding pilgern, um die Stadlfestsaison zu eröffnen.
Viele gehören der Landjugend Frieding schon seit einem guten Jahrzehnt an. Andreas Roger zum Beispiel ist erster Vorstand und seit elf Jahren dabei. Gemeinsam mit seinen 75 Vereinsmitgliedern pflegt er nicht nur die Tradition, sondern kümmert sich um die Dorfjugend und unterstützt die Gemeinde. „Landjugend heißt nicht nur Feste feiern, sondern auch Ärmel hochkrempeln”, erzählt Sabrina Maier, die ebenfalls Mitglied in der Landjugend ist.
An Weihnachten zum Beispiel, können Eltern ihre Kinder nachmittags bei der Landjugend unterbringen. Sie kümmern sich dann um die kleinen Friedinger und die Eltern haben genug Zeit, die letzten Vorbereitungen für Heilig Abend zu erledigen. Ebenso sammeln sie Christbäume ein oder organisieren Spiele- und Tanzabende für die Jugendlichen. „In unserem Vereinsheim ist jeder herzlich willkommen”, erzählt Sabrina Maier weiter.
„Auf was wir uns am meisten freuen und trotzdem am wenigsten davon haben, ist definitv das Stadlfest”, erzählt Michaela Dreyer, Schriftführerin bei der Landjugend Frieding. Gut eine Woche vorher beginnen für die Mitglieder die Vorbereitungen. Das Zelt und die Biertische werden angeliefert und aufgebaut. Kurz vorher werden die Getränke gebracht.
2016 besuchten fast 2.500 Leute das Stadlfest. Darunter sind auch Gäste aus Österreich und der Schweiz, die jedes Jahr extra nach Frieding anreisen, um mit der Landjugend zu feiern. Letztere haben von der ausgelassenen Stimmung am Fest selbst allerdings nichts. „Wir helfen immer überall mit, sodass wir noch nie zum Feiern gekommen sind”, sagt Dreyer.
Bereits im Januar wird das Zelt gemietet und die ersten Genehmigungen von den verschiedenen Ämtern eingeholt. Das Stadlfest unterliegt strengen Auflagen, die erfüllt werden müssen. „Das Landratsamt unterstützt uns hierbei sehr und teilt uns Änderungen rechtzeitig mit, sodass wir bis dato noch nie Probleme hatten”, lobt der Vorstand die gute Zusammenarbeit mit den Ämtern.
Nachdem diese Schritte vollzogen sind, Sanitäter, Feuerwehr und die Security für den großen Tag gebucht sind und das Bier bestellt ist, geht es eine Woche vorher zum großen Aufbau. „Heute haben wir ja noch Glück”, erzählt Roland Neukäufer. „Letztes Jahr hat es geschneit, da ist der Regen ein Luxus”, schmunzelt der Zeltverleiher und macht sich zusammen mit der Landjugend an die Arbeit.