Ein Haus für Frieding | Wochenanzeiger

Friedinger Schulkinder machten die Gemeinde auf ein nasses Problem aufmerksam: In das alte Bushäuschen solle man nicht trockenen Fußes auf den Schulbus warten können. Ein neues Häuschen musste also her.

Eine Reparatur des alten Bushauses kam nicht in Frage, sein Zustand war allgemein schon zu schlecht, sodass dies langfristig keine Lösung gewesen wäre. Die Idee, ein neues Haus zu kaufen stand ebenso im Raum, wie der Neubau durch einen örtlichen Zimmerer. Doch Stefan Krübel, Mitarbeiter in der Gemeinde und selbst gelernter Zimmerer, hatte die zündende Idee: Er wusste durch seine eigene Ausbildung, dass Zimmerer- und Schreinerauszubildende nach ihrem ersten Lehrjahr eine Projektarbeit gestalten müssen. So schlug er vor, den angehenden Handwerker die Möglichkeit zu geben, im Rahmen ihrer Projektarbeit ein neues Bushaus für Frieding zu bauen.

Die Berufsschule Weilheim nahm diesen Vorschlag ohne zu zögern an: Nach einer Vorbesprechung wurden die ersten Entwürfe gezeichnet. Nachdem man sich entschieden hatte, wie das Häuschen aussehen solle, wurde das Holz zur Verfügung gestellt. 24 angehende Schreiner und Zimmerer sowie drei Lehrkräfte griffen bald zu Hammer, Nagel und Säge und fertigte im Praxisunterricht für die Friedinger Schüler das Haus an. Der Bauhof blieb in dieser Zeit nicht untätig und riss das alte Haus ab. Gleichzeitig wurde ein neues Fundament errichtet. Am 30. Juni konnte das neue Bushaus nun feierlich von den fleißigen Berufsschülern und Bürgermeisterin Anna Elisabeth Neppel eingeweiht werden.

Zimmerer und Schreiner sind anerkannte Ausbildungsberufe nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung. Die Ausbildung erfolgt dual, also im Betrieb und in der Berufsschule und dauert in der Regel drei Jahre.