Veröffentlicht am 25.07.2017 11:17

Fairtrade wird Chefsache


Von me
Fairtrade im ganzen Landkreis? Angesteckt von Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim (Mitte, li.), ist der Enthusiasmus für die Sache groß. Doch trotz Unterstützung durch Landrat  Karl Roth (Mitte,re.) sind noch längst nicht alle Bürgermeister der Region überzeugt. (Foto: Eisinger)
Fairtrade im ganzen Landkreis? Angesteckt von Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim (Mitte, li.), ist der Enthusiasmus für die Sache groß. Doch trotz Unterstützung durch Landrat Karl Roth (Mitte,re.) sind noch längst nicht alle Bürgermeister der Region überzeugt. (Foto: Eisinger)
Fairtrade im ganzen Landkreis? Angesteckt von Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim (Mitte, li.), ist der Enthusiasmus für die Sache groß. Doch trotz Unterstützung durch Landrat Karl Roth (Mitte,re.) sind noch längst nicht alle Bürgermeister der Region überzeugt. (Foto: Eisinger)
Fairtrade im ganzen Landkreis? Angesteckt von Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim (Mitte, li.), ist der Enthusiasmus für die Sache groß. Doch trotz Unterstützung durch Landrat Karl Roth (Mitte,re.) sind noch längst nicht alle Bürgermeister der Region überzeugt. (Foto: Eisinger)
Fairtrade im ganzen Landkreis? Angesteckt von Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim (Mitte, li.), ist der Enthusiasmus für die Sache groß. Doch trotz Unterstützung durch Landrat Karl Roth (Mitte,re.) sind noch längst nicht alle Bürgermeister der Region überzeugt. (Foto: Eisinger)

Fairtrade-Stadt oder -Gemeinde zu werden bedeutet als Kommune mit gutem Beispiel voranzugehen und sich beim Einkauf von Lebensmitteln und Konsumgütern für fair gehandelte Produkte zu entscheiden. Als Vorreiter in Sachen Fairtrade haben sich bereits die Gemeinden Herrsching und Gauting hervorgetan, die schon seit 2010 beziehungsweise 2012 das Fairtrade Siegel vorzeigen können. Nun möchte auch Feldafing diesen Weg beschreiten. Und nicht nur das. Nachdem Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim die Bewerbung als Fairtrade-Gemeinde mehr oder weniger zur Chefsache erklärt hat und ordentlich die Werbetrommel für die Sache rührt, haben auch andere Gemeinden der Region, zum Beispiel Tutzing und Andechs ihr Interesse bekundet, sodass der Landkreis Starnberg auf dem besten Weg zu sein scheint, eine der ersten Fairtrade-Regionen Deutschlands zu werden.

Professionelle Unterstützung

Um die Bewerbung Feldafings zu unterstützen und gleichzeitig das Interesse der Nachbargemeinden und im ganzen Landkreis zu wecken, fand auf Initiative von Josefine Anderer-Hirt, der Umweltbeauftragen im Landratsamt, am vergangenen Donnerstag i m Bürgersaal des Feldafinger Bahnhofs eine Infoveranstaltung zum Thema fairer Handel statt. Geladen waren nicht nur Landrat Carl Roth und die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, sondern auch die Erdingerin Carina Bischke, die in ihrer Eigenschaft als TransFair-Beauftragte zunächst den Sinn und Zweck fairen Handels erläuterte und dann über die von TransFair ins Leben gerufene Kampagne „Fairtrade-Town“ und die dafür notwendigen Qualifikationen ausführlich Auskunft gab . Weitere Referenten waren die Akteure der Fairtrade-Bewegung in Gauting, die über ihre Erfahrungen berichteten sowie Claudia Wiefel aus Herrsching, die nicht nur maßgeblich zur Fairtrade Zertifizierung ihrer Gemeinde beigetragen hat, sondern inzwischen auch als Eine-Welt-Promotorin Kommunen in ganz Südbayern bei der Bewerbung als Fairtrade-Town unterstützt und grundsätzlich für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung eintritt.

Feldafing auf dem besten Weg

Trotz des eindeutigen Zuviels an Informationen auf allen Seiten, kristallisierte sich im Gespräch dennoch heraus, dass die Kriterien, die zur Zertifizierung als Fair-Trade-Gemeinde und sogar als Fairtrade-Landkreis notwendig sind, mit bürgerschaftlicher Solidarität und einem gerüttelten Maß an Konsequenz relativ leicht zu erfüllen sind. Die Gemeinde Feldafing jedenfalls bereits zwei entscheidende Hürden genommen, indem nicht nur der Gemeindebeschluss bereits gefasst wurde, sondern auch schon eine Steuerungsgruppe gegründet wurde, die alle weiteren Maßnahmen koordiniert. Als nächstes müssen nun Mitstreiter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gefunden werden, die ihre gute Absicht beweisen, indem möglichst viele fair gehandelte Produkte dauerhaft Einzug in die Verkaufsregale, Büros, Kantinen und Restaurants vor Ort finden. Auch Vereine Schule und Kirchen müssen mit ins Boot genommen werden. Carina Bischke konnte dazu nicht nur unzählige Beispiele nennen, wie dieses Anliegen mit wenig Aufwand zu bewältigen ist, sie zählt auch etliche Aktionen auf mit denen andere Fairtrade-Town Kandidaten bei sich zuhause für das ersehnte Siegel erfolgreich Werbung gemacht haben. Als allerletztes Kriterium fordert TransFair nur noch ein wenig Berichterstattung in den Medien und schon sind alle Voraussetzungen, in den erlauchten Kreis der Fairtrade-Towns aufgenommen zu werden, erfüllt. Allerdings kann man sich auf den erworbenen Lorbeeren nicht lange ausruhen. Damit neben dem Beitrag zur globalen Gerechtigkeit nämlich auch für Nachhaltigkeit gesorgt ist, wird alle zwei Jahren geprüft, ob die Kriterien für die Zertifizierung als Fairtrade-Gemeinde noch gewährleistet sind.

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