Zwischen 1998 und 2015 fanden jährlich die Carl Orff-Festspiele in Andechs statt. Unter dem Namen „Carl Orff-Fest Andechs Ammersee 2018“ wird das Festival im Sommer 2018 mit einem neuen Konzept wiederbelebt. Das vielfältige Programm setzt sich aus Konzerten, Lesungen, einem Kinder-Workshop sowie dem international ausgeschriebenen Carl Orff-Kompositionswettbewerb zusammen. Zu den Mitwirkenden zählen unter anderem der Münchener Bach-Chor unter der Leitung von Hansjörg Albrecht, die Münchner Symphoniker, August Zirner und Michael Grimm. Das Festival ist zunächst für die Jahre 2018 bis 2020 projektiert.
Über 15 Jahre zählten die Carl Orff-Festspiele in Andechs zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens in der Region. Auch darüber hinaus waren sie in der überregionalen Festspiellandschaft fest etabliert. Seit jeher widmete sich die Veranstaltungsreihe primär in vielfältigen Konzerten und großen szenischen Produktionen dem zentralen Werk von Carl Orff. Nach dem zwischenzeitlichen Aus der Festspiele veranstaltet Arte-Musica-Poetica am 8. Juli sowie vom 8. bis 12. August 2018 erstmals den Nachfolger des renommierten Festivals.
In enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Orff-Schüler Wilfried Hiller hat Florian Zwipf-Zaharia ein neues Konzept geschaffen, das unterschiedliche Veranstaltungsorte – in Andechs und rund um den Ammersee – vorsieht. Die Carl Orff-Stiftung unterstützt das Festival mit einem festen Förderbetrag. Mit dem Carl Orff-Fest Andechs Ammersee 2018 erstrahlt das Werk Carl Orffs in einem neuen, besonderen Licht. Erstmalig wird das Oeuvre Orffs nicht singulär zur Aufführung kommen, sondern den vielfältigen Werken seiner Vorbilder, Lehrmeister, Partner und Schüler gegenübergestellt. So ist es Ziel des Festivals die Besonderheit und Einzigartigkeit des populärsten bayerischen Komponisten aufzuzeigen.
Die Gäste dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. 2018 startet das Festival mit einem Orff-Fest am 8. Juli zu dessen Geburtstag im „Ziegelstadel“, in dem Carl Orff seine produktiven letzten Jahre und damit seine Hauptschaffensperiode verbracht hat. Im Zentrum des Eröffnungstages stehen die Wechselbeziehung und das kongeniale Zusammenwirken Carl Orffs mit Bertold Brecht.
Es kommen unter anderem gemeinsame Werke der beiden großen Künstler zur Aufführung. Am 12. August wird das Bachsche „Oster-Oratorium“ zusammen mit dem „Osterspiel“ von Carl Orff gespielt. Auf der Bühne stehen hier der Münchener Bach-Chor unter der Leitung von Hansjörg Albrecht zusammen mit dem Münchener Bach-Orchester. Zu den weiteren Highlights zählen die Gegenüberstellung Maurice Ravels „Bolero“ auf zwei Klavieren mit Carl Orffs „Zweiten Stasimon“ aus „Oedipus der Tyrann“ für Sprecher, zwei Klaviere und Schlagzeug. Sprecher hier ist Schauspieler August Zirner. Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ finden sich in dem Spiegelkanon aus dem „Spiel vom Ende der Zeiten“ von Orff wieder. Zudem findet im Rahmen des Carl Orff-Fests das Finalkonzert des internationalen Carl-Orff Kompositionswettbewerbes mit den Uraufführungen der zehn nominierten Werke statt.