Die Pläne zum Neubau eines neuen Hochspannungskabels bei Kleinschwabhausen werden konkreter: Seit kurzem liegt der Bayernwerk Netz (Bayernwerk) der Beschluss zur Planfeststellung von der Regierung von Oberbayern vor. Zwischen den Umspannwerken Kleinschwabhausen und Oberbachern wird eine etwa 18 Kilometer lange 110-Kilovolt-Verbindung entstehen. Vorbereitende Arbeiten zum Boden- und Umweltschutz laufen bereits, der Tiefbau startet voraussichtlich im Mai. Bevor die Bauarbeiten beginnen, wird das Bayernwerk bei einer Vor-Ort-Veranstaltung über die Baustelle informieren.
In die neue Stromleitung, die im Herbst 2025 in Betrieb genommen werden soll, investiert der Netzbetreiber rund 39 Millionen Euro.
„Um den ländlichen Raum als grünes Kraftwerk zu nutzen, müssen wir auch die Netze ausbauen. Die neue Kabelleitung entlastet das umliegende Mittelspannungsnetz und ermöglicht uns, vor Ort erzeugten Sonnenstrom regional zu verteilen“, erklärt Markus Schmitt, Genehmigungsmanager bei der Bayernwerk Netz. Die Landkreise Dachau, Pfaffenhofen an der Ilm und Aichach-Friedberg sind besonders stark in der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien und erzeugen seit Jahren mehr als die von Verbrauchern vor Ort benötigte Menge an Strom. Mit der neuen Erdkabelleitung soll mehr oberbayerischer Sonnenstrom ins Netz eingespeist und verteilt werden.
Die neue Hochspannungsleitung wird vom Umspannwerk Kleinschwabhausen westlich von Langenpettenbach und Westerholzhausen sowie zwischen Hirtlbach und Albersbach verlaufen. Danach kreuzt die Strecke das Glonntal, führt nach Westen entlang der S-Bahnlinie und kreuzt diese zwischen Arnbach und Erdweg. Die Leitung verläuft weiter nach Süden, knickt dann zwischen Rienshofen und Edenholzhausen Richtung Schwabhausen ab und wird westlich von Schwabhausen und Sickertshofen ins Umspannwerk Oberbachern geführt.
„Das neue 110-kV-Kabel zwischen Markt Indersdorf und Bergkirchen ist ein wichtiger Schritt für die Netzstabilität in der Region, wo sowohl Strombedarf als auch Einspeisungsleistung seit Jahren steigen – deshalb wollen wir unsere Pläne jetzt möglichst schnell in die Tat umsetzen“, erklärt Markus Schmitt. Mit dem vorliegenden Beschluss kann das Bayernwerk die Bausaison vom Frühling bis zum Winter vollständig ausnutzen. Mit den bauvorbereitenden Schritten hat der Energienetzbetreiber begonnen und das künftige Baufeld abgesteckt. In enger Zusammenarbeit mit Bewirtschaftern und Eigentümern entlang der Kabeltrasse hat das Bayernwerk Maßnahmen zum Boden- und Umweltschutz umgesetzt. Vorbegrünungen der Bauflächen beispielsweise bieten einen effektiven Schutz vor Bodenverdichtung. Um die heimischen Vogelarten Kiebitz und Feldlärche zu schützen, richtete der Verteilnetzbetreiber Ausweich-Lebensräume im Umfeld der geplanten Kabeltrasse ein.