Anfang September startete die Umfrage zum großen ADFC-Fahrradklima-Test 2024. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) lädt Radlerinnen und Radler aus der Landeshauptstadt und dem Landkreis München ein, bei der Online-Umfrage auf www.fkt.adfc.de teilzunehmen, bis zum 30. November läuft die Umfrage noch.
Bewertet werden können dort beispielsweise das Sicherheitsgefühl beim Radeln, die Breite der Radwege und die Erreichbarkeit der Ziele mit dem Rad. Schwerpunktthema ist in diesem Jahr das Miteinander im Verkehr. Die Ergebnisse helfen den Kommunen, das Angebot für Radfahrende weiter zu verbessern.
Das Beantworten der 27 Fragen dauert nur rund zehn Minuten. Wer mag, kann sich im Anschluss für einen Newsletter anmelden, um über die Ergebnisse informiert zu werden. Die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden in sechs Größenklassen werden im Frühjahr 2025 im Bundesverkehrsministerium in Berlin ausgezeichnet.
Neben den Basisfragen gibt es beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024 Zusatzfragen zum Miteinander im Verkehr. Hier geht es etwa darum, wie Radfahrende das Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmenden bewerten, ob es rücksichtsvoll zugeht und ausreichend Überholabstand eingehalten wird.
Andreas Schön, 1. Vorsitzender ADFC München, sagt: „Gerade jetzt, wo der Bau dringend benötigter guter Radwege immer wieder verschoben oder sogar ganz in Frage gestellt wird, rufen wir alle auf, am ADFC-Fahrradklima-Test teilzunehmen. Jede Stimme zählt und unterstreicht, dass Bürgerinnen und Bürger die Investitionen in fahrradfreundliche Infrastruktur fordern und positiv bewerten. Ein lückenloses Radwegenetz ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Lebensqualität und vor allem die Verkehrssicherheit aller Menschen von unschätzbarem Wert. Und nicht zuletzt fördern abgetrennte Radwege das rücksichtsvolle Verhalten im Verkehr.”
Der Fahrradclub ADFC führt den Test alle zwei Jahre durch – in diesem Jahr zum elften Mal. Der ADFC-Fahrradklima-Test gilt als der Zufriedenheitsindex der Radfahrenden in ganz Deutschland.
Beim letzten Durchgang haben rund 245.000 Personen bundesweit teilgenommen. Das Ergebnis ist ein aussagekräftiges Ranking der fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden in sechs Größenklassen. In München waren es bei der letzten Befragung 4.000 Teilnehmende und im Landkreis München 1.500 Teilnehmende. So wurden die Hachinger Tal-Gemeinden von den Teilnehmern bewertet:
Oberhaching - Note 3,0. Platz 11 bundesweit, leichte Verschlechterung (2020: Note 2,8).
Die Gemeinde Oberhaching schneidet trotz leichter Verschlechterung auch im Jahr 2022 am besten ab: Die Gesamtnote 3,0 reicht aus, um bei den Orten unter 20.000 Einwohnern bundesweit erneut Platz 11 (von 474 in der Wertung) zu belegen. Allerdings haben nur noch 66 Prozent der Oberhachinger Teilnehmer:innen mehr Spaß als Stress beim Radfahren (2020: 78 Prozent). 54 Prozent stören die fehlenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im MVV (Note 4,0), und 47 Prozent leiden unter Konflikten mit dem Kfz-Verkehr (Note 3,5). Von einem guten Drittel bemängelt werden auch die spärlichen Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen (Note 3,9). Punkten kann Oberhaching bei 86 Prozent mit der Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 1,7), und sogar 88 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 1,9). 76 Prozent gefällt zudem das Fahrradverleih-Angebot (Note 2,1).
Sauerlach - Note 3,6. Platz 108 bundesweit (2020: nicht bewertet).
77 Prozent der Radlfans in Sauerlach stinkt das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (Note 4,4). 63 Prozent fehlt ein öffentliches Fahrradverleih-Angebot (Note 5,0). 56 Prozent sind die Ampelschaltungen ein Dorn im Auge (Note 4,1) Und 46 Prozent stoßen die spärlichen Kontrollen von Falschparkenden auf Radwegen (Note 4,4) sauer auf. Die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,5) bewerten 77 Prozent positiv, und die Möglichkeit, zügig zu radeln (Note 2,7) erfreut 72 Prozent. 65 Prozent finden die Radabstellanlagen gut (Note 3,2). Und den Winterdienst auf Radwegen (Note 3,0) schätzen 58 Prozent als befriedigend ein.
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,9, Platz 44.
Taufkirchen: Note 3,7. Platz 145 bundesweit (2020: nicht bewertet).
In Taufkirchen monieren 77 Prozent der Radfahrenden die fehlende Werbung fürs Radfahren (Note 4,7) und die ungenügende Fahrradförderung (Note 4,5) seitens der Gemeinde. 70 Prozent empfinden das Fahren im Mischverkehr (Note 4,3) als unangenehm. 68 Prozent leiden auch unter Konflikten mit dem Kfz-Verkehr (Note 4,1). Dagegen stehen die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,4) für 83 Prozent und das gute Leihrad-Angebot (Note 2,2) für 81 Prozent auf der positiven Seite. Zudem schätzen 68 Prozent der Taufkirchner:innen das zügige Radfahren im Ort (Note 2,8).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,9, Platz 41.
Top und Flop: 91 Prozent bewerten die Radabstellanlagen am Bahnhof positiv. 49 Prozent fühlen sich nicht sicher beim Radeln in die Nachbargemeinden.
Unterhaching: Note 3,7. Platz 81 bundesweit, konstante Bewertung (2020: Note 3,6).
In Unterhaching bewerten 85 Prozent die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,3) als gut. 78 Prozent gefällt das Angebot an Leihrädern (Note 2,4), und 74 Prozent loben die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 2,7). Die schlechtesten Noten erhält die Gemeinde erneut für die Breite der Radwege (Note 4,7), die 75 Prozent negativ aufstößt. 65 Prozent beklagen unzureichende Falschparker-Kontrollen (Note 4,7) und 64 Prozent schlecht abgestimmte Ampelschaltungen (Note 4,5).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,0, Platz 33.