Veröffentlicht am 12.12.2024 11:19

„Alpenländische Weihnacht“ mit Christian Wolff an diesem Samstag

Christian Wolff liest im Prinzregententheater weihnachtliche Geschichten vor. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Christian Wolff liest im Prinzregententheater weihnachtliche Geschichten vor. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Christian Wolff liest im Prinzregententheater weihnachtliche Geschichten vor. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Christian Wolff liest im Prinzregententheater weihnachtliche Geschichten vor. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Christian Wolff liest im Prinzregententheater weihnachtliche Geschichten vor. (Foto: Jürgen Hasenkopf)

Von der „Verkündigung” über die „Herbergssuche”, bis zu den „Hirten an der Krippe” verkünden strahlende Knabenstimmen und festliche Blechbläserklänge die frohe Botschaft des göttlichen Wunders im großen Weihnachtskonzert „Alpenländische Weihnacht“ am Samstag, 14. Dezember, um 19 Uhr im Prinzregententheater.
Christian Wolff, bekannt und beliebt aus Film und Fernsehen, liest Geschichten von Silja Welte, Jörg Zink und Karl Heinrich Waggerl und gibt seine Impressionen der Alpenländischen Weihnacht bildhaft und emotional wieder. Stets gespeist von einer Ader eines ungewöhnlich feinen Humors ruft er beim Zuhörer ein tiefes Gefühl von Menschlichkeit hervor und entführt ihn in eine Märchenwelt. Die Regensburger Domspatzen, das Bläserensemble »Ensemble Classique« und Barbara Gasteiger an der Harfe begleiten diesen Abend.

Christian Wolff und Redakteur Johannes Beetz sprachen über Weihnachten.

Termin und Tickets

Das große Weihnachtskonzert „Alpenländische Weihnacht“
Samstag, 14. Dezember, um 19 Uhr im Prinzregententheater
Tickets (ab 41,10 Euro) über www.muenchenticket.de

    „Eine meiner Lieblingsrollen”

    Weihnachten scheint einen besonderen Stellenwert für Sie zu haben: Sie haben schon in den 80er Jahren als Sprecher bei „Patrick Pacard“ und „Anna“ mitgewirkt – den großen TV-Weihnachtsserien, die damals eine ganze Kindergeneration gebannt verfolgte. Was bedeutet Ihnen Weihnachten?

    Christian Wolff: Stimmt, ich habe in den beiden Weihnachtsserien „Patrick Pacard” und „Anna” als Sprecher mitgewirkt. Allerdings habe ich in „Nesthäkchen”, einer der bekanntesten Weihnachtsserien damals, den Dr. Braun, den Vater des kleinen Blondschopfs gespielt, eine der Lieblingsrollen in meinem Leben.
    Bis heute wird die Serie in ZDF neo immer wiederholt. Und wann immer es der Weihnachtsstress erlaubt, schaue ich mir diese sechs Folgen an. Und Weihnachten bedeutet mir besonders viel, wenn ich die strahlenden Augen meiner Enkelkinder vor dem Christbaum sehe, wenn wir gemeinsam Weihnachtslieder singen.

    „Sie ist immer dabei”

    Von Ludwig Thoma bis Loriot haben viele Künstler Weihnachtsmotive aufgegriffen und auf eigene Weise erzählt. Wie erzählt man eine 2.000 Jahre alte Geschichte, die jeder bestens kennt, immer wieder neu?

    Christian Wolff: Ich mache auch andere Lesungen zu Weihnachten, zum Beispiel in dem Sternelokal meines verstorbenen Freundes Heinz Winkler in Aschau. Da lese ich u.a. Geschichten von Ephraim Kishon und Selma Lagerlöf. Die Weihnachtsgeschichte ist immer dabei, manchmal etwas anders formuliert als vor 2000 Jahren. Auch die Texte jetzt im Prinzregententheater stehen so nicht im Neuen Testament.

    „Hans Clarin traf die Auswahl”

    Sie lesen im Prinzregententheater Geschichten von Silja Welte, Jörg Zink und Karl Heinrich Waggerl vor. Wie haben Sie Ihre Auswahl getroffen?

    Christian Wolff: Ich habe die Auswahl nicht getroffen. Mein Freund Hans Clarin hat die Texte 10 Jahre lang gelesen. Seit seinem Tod mach ich das nun mit großer Freude seit fast 20 Jahren.

    „Einstimmen auf die Weihnachtszeit”

    Die Adventszeit überflutet uns mit weihnachtlichen Feiern, Adventsmärkten, Konzerten. Worauf kommt es an, damit Weihnachten bei solchen Veranstaltungen nicht nur Konsum oder gar Kitsch wird?

    Christian Wolff: Bei der Musik, die ich zwischen meinen Lesungen auf unseren Konzerten genießen kann, höre ich die glockenklaren Stimmen der Regensburger Domspatzen, die verzaubernden Harfenklänge von Barbara Gasteiger und die kraftvollen Blechbläser des Ensembles Classique.
    Wenn ich dabei die glücklichen Gesichter der Zuschauer sehe, die sich von uns auf die Weihnachtszeit einstimmen lassen, hat das nichts mit Konsum und Kitsch zu tun.

    „Darauf freue ich mich jeden Abend”

    Ihre Lesung wird musikalisch u.a. von den Regensburger Domspatzen begleitet. Auf welches Weihnachtslied freuen Sie sich am meisten? Welches berührt sie besonders?

    Christian Wolff: „Stille Nacht” ist immer mein Lieblingslied gewesen. Auch die Geschichte um den Priester Joseph Mohr, der den Text für dieses eine wunderbare Lied verfasst hat. Als Abschluss des Konzertes singe ich es gemeinsam mit dem Chor. Darauf freue ich mich jeden Abend.

    „Oft Zwiesprache mit Maria gehalten”

    In der Weihnachtsgeschichte treten zeitlose und ausgesprochen interessante Figuren auf: Die eher unbedarften Hirten auf dem Feld, eine Maria in einer familiär durchaus komplizierten Situation, die aufs Geschäft bedachten Herbergswirte …
    Mit welchem von ihnen würden Sie gerne mal ein Gespräch unter vier Augen führen – und warum?

    Christian Wolff: Mit der heiligen Maria habe ich schon oft Zwiesprache gehalten. So mit der „schwarzen Madonna” in Altötting, wo wir in der Basilika St. Anna auch unser Konzert geben.

    „Längst haben wir ein Stammpublikum”

    Weihnachten hat für viele Menschen seinen religiösen Stellenwert verloren, hat aber seine Bedeutung als Familienfest und Moment des Innehaltens und der Stille behalten. Wie erleben Sie Ihre Zuhörer? Warum sind Veranstaltungen wie Ihre jedes Jahr so beliebt?

    Christian Wolff: Was glauben sie, warum wir seit fast 30 Jahren unverändert diese Veranstaltung machen? Längst haben wir ein Stammpublikum, die sogar angereist kommen. Dieses Jahr gastierten wir im Hamburger Michel, einem Wahrzeichen der Stadt. Auch einige Konzertbesucher aus Süddeutschland waren dabei.

    „Als ich unseren Sohn im Arm hatte”

    Wohl jeder erinnert sich an ein besonderes Weihnachtsfest – oft an eines in der eigenen Kindheit. Erinnern Sie sich an Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk?

    Christian Wolff: Mein schönstes Weihnachtsfest war, als ich vor dem Christbaum unseren Sohn im Arm hatte, der im November geboren wurde und ja fast ein Christkindl war.

    „Es wird auch nachdenklich sein”

    Wir leben in einer Zeit, in der der Umgang miteinander respektloser geworden ist. Die Engel, die die Geburt Jesu verkünden, versprechen dagegen allen Menschen, die „guten Willens“ sind, Frieden.
    Ist diese „Weihnachtsbotschaft“ nicht ein Schlüssel für das Zusammenleben: Einfach mit ein bisserl gutem Willen in den Tag hinausgehen – dann wird’s schon?

    Christian Wolff: Frieden ist an diesem Fest des Friedens für uns alle wichtiger denn je. Wir haben Krieg in Europa und im Nahen Osten. So wird dieses Weihnachten 2024 nicht nur fröhlich sein, sondern auch nachdenklich.

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