Veröffentlicht am 04.03.2024 08:56

Am Samstag Hauptrunden-Finale in Freiburg


Von GCDW home of volleyball

Am Ende blieb die Überraschung aus: Die WWK Volleys Herrsching haben das DVV-Pokalfinale gegen die Berling Recycling Volleys verloren. Nach 74 Minuten hieß es 0:3 (13:25, 18:25, 23:25). „Wir haben verdient verloren“, sagte Thomas Ranner. Der Herrschinger Cheftrainer war aber dennoch stolz auf sein Team. In den ersten beiden Sätzen war es ein deutlicher Klassenunterschied, lediglich im dritten Durchgang waren die Ammerseer dem Favoriten ebenbürtig. Für Berlin war es der insgesamt siebte Pokalerfolg der Vereinsgeschichte. Die WWK Volleys Herrsching dagegen müssen weiter auf ihren ersten Titel warten. Als die ersten Tränen der Enttäuschung getrocknet waren, huschten dann doch schon die ersten Freudentränen über die Gesichter der Geschlagenen. „Wir haben nichts verloren, wir haben Silber gewonnen“, sagte der Herrschinger Cheftrainer Thomas Ranner. Auch Libero Lenny Graven war enttäuscht, aber doch auch irgendwie stolz. „Berlin war die klar bessere Mannschaft, dennoch können wir stolz auf uns sein. Ich hätte gerne einen Satz gewonnen.“ Vor allem im dritten Durchgang war der allemal möglich. Herrsching führte bereits mit vier Punkten Vorsprung (12:8), doch die Berliner wankten nur kurz. „Wir hatten keine Lust, dass Herrsching nochmal ins Spiel kommt“, sagte Johannes Tille, Zuspieler der Berlin Recycling Volleys. Der Ex-Herrschinger hatte nur wenig Gnade mit seinem ehemaligen Team. In der Crunchtime zeigte sich das deutsche Volleyball-Schwergewicht dann einfach effizienter und profitierte von einigen Fehlern der Herrschinger.

Echter Hexenkessel

Denen war die Anspannung beim Warmmachen und auch beim Einlaufen deutlich anzumerken. 11.000 Fans verwandelten die Mannheimer SAP-Arena in einen echten Hexenkessel. Die finalerprobten Berliner konnten mit der Kulisse besser umgehen. Den ersten Satz holten sich die Schützlinge von Trainer Joel Banks souverän. Im zweiten Durchgang konnten die Herrschinger das Spielgeschehen zumindest bis zur Satzmitte ausgeglichen gestalten, dann zogen wieder die Berliner davon. Am Ende stand ein 18:25 auf dem überdimensionalen Arena-Videowürfel. „Im dritten Satz haben wir gezeigt, dass wir es verdient haben, hier zu sein“, sagte Ranner. Mit den lautstarken Fans im Rücken brachte der Underdog vom Ammersee den Favoriten von der Spree in Bedrängnis. Wer weiß, welchen Verlauf das Spiel genommen hätte, hätte man vor allem von der Aufschlaglinie konzentrierter agiert. Die letzten vier Berliner Punkte resultierten allesamt aus Herrschinger Fahrkarten von der Aufschlaglinie. Am untröstlichsten war Norbert Engemann, der nach 74 Minuten mit seinem Fehlaufschlag quasi den Matchball für Berlin verwandelte. Dabei war es der 26-jährige Mittelblocker, der nach seiner Einwechslung ein starkes Spiel ablieferte. Alle seine vier Schnellangriffe brachte „Nobbsi“ durch. Einen gebrauchten Tag dagegen erwischte Kollege Magloire Mayaula. Der kongolesischen Kante gelang in den ersten beiden Sätzen nur ein Angriffspunkt.
Alles in allem ein verdienter Sieg für die BR Volleys. Für die WWK Volleys Herrsching aber dennoch ein weitere Step auf dem Weg an die nationale Spitze. „Das macht mich mehr als stolz“, sagte Ranner. „Wir können stolz auf unsere Pokalreise sein“, meinte Kapitän Eric Burggräf.

Ein Sieg ist nötig

Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte muss denoch schnell abgehakt werden. Denn schließlich steht am Samstag, 19 Uhr, noch das letzte Hauptrundenspiel bei der FT 1844 Freiburg auf dem Programm. Im Fernduell mit den Powervolleys Düren geht es um den 5. Platz. Herrsching benötigt zwingend einen Sieg im Breisgau und Schützenhilfe vom alten und neuen Pokalsieger Berlin gegen Düren.

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