Die in Medien und Fanportalen geführte öffentliche Debatte über den Trainer des TSV 1860 München, Argirios Giannikis, nahm nach dem verpatzten Saisonstart – dem schlechtesten in der Geschichte des Klubs – immer schrillere Züge an. Kommentatoren aller Art überboten sich in unheilvollen Untergangswarnungen und forderten mit zum Teil drastischen Worten die sofortige Ablösung des seit Anfang des Jahres in Diensten der Weiß-Blauen stehenden 44-Jährigen.
Doch bei seinen Spielern kommt Giannikis trotz der sportlichen Negativerlebnisse gut an. Das Verhältnis der Mannschaft zu ihrem Trainer wirkt intakt. Zuletzt äußerte sich der Sieg-Torschütze in Bielefeld, Thore Jacobsen, nach Spielschluss vor TV-Kameras und befand: „Ich finde, dass das Verhältnis zum Trainer keineswegs angeknackst ist.” Der Sommer-Neuzugang bezeichnete Giannikis als „super Typ”. Dazu stellte sich Löwen-Kapitän Jesper Verlaat öffentlich ebenso vor seinen Trainer wie Morris Schröter. Beide Profis sind Mitglieder des Mannschaftsrats beim TSV 1860 München.
Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner dementierte ein in der Presse kolportiertes angebliches Ultimatum für Giannikis. Auch Löwen-Präsident Robert Reisinger erklärte gegenüber der »Abendzeitung«, die Verantwortlichen seien »mit den bisherigen Ergebnissen in dieser Saison nicht zufrieden«, dennoch hätten die Gesellschaftervertreter des Muttervereins »kein Ultimatum gestellt«. Zugleich verwies Reisinger darauf, dass »sportliche Personalfragen im Profifußball der Geschäftsführung obliegen«. Heißt, Werner trifft letztlich die Entscheidung. (as)